Friedlich ist am Mittwoch die Demonstration der Dachgewerkschaften der Privatangestellten (GSEE) und der Angestellten der öffentlichen Hand (ADEDY) beendet worden. Es folgte ein Protestmarsch vom Athener Klafthmonos-Platz bis hin vor das Parlament am Syntagma-Platz. Separat hatte die kommunistische Gewerkschaft PAME am Omonia-Platz demonstriert. Insgesamt haben sich etwa 10.000 Menschen an den beiden Protestkundgebungen beteiligt. Der Protest richtete sich gegen die Sparpolitik der Regierung.
Eingebettet war die Kundgebung in einen 24stündigen Generalstreik. Diesem Aufruf zum Ausstand gefolgt waren u. a. Angestellte bei den öffentlichen Nahverkehrsmitteln in Athen, Seemänner, Fluglotsen, Lehrer, Ärzte sowie Mitarbeiter bei der Griechischen Bahn (OSE). Ganztägig verkehrten keine Eisenbahnen und keine Fährschiffe; es gab spürbare Einschränkungen beim Flugverkehr.
Im Umfeld der Protestaktionen in der Hauptstadt hatten Vermummte für Randale gesorgt. Etwa zwei Dutzend Personen bewarfen die Demonstranten mit Eiern und stellten auf Handzetteln fest, dass man mit den Arbeitgebern nicht kooperieren dürfe. Eine weitere Gruppe aus dem autonomen Umfeld hat vor dem Wirtschaftsministerium mit Farbattacken auf sich aufmerksam gemacht. Es ist zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Kurzzeitig gab es auch Tumulte vor dem Gebäude des Industrieverbandes SEV.
In Fortsetzung des Streiks vom Mittwoch legen am Donnerstag (31.5.) die Angestellten der „blauen“ Stadtbusse Athens ganztägig die Arbeit nieder. Die Athener U-Bahn wird nur zwischen 9 und 21 Uhr verkehren. Die Elektrobahn ISAP verkehrt erst ab 8 Uhr morgens. Insgesamt dürfte durch diese Aktionen beim Nahverkehr mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf den hauptstädtischen Straßen zu rechnen sein. (Griechenland Zeitung / eh; Fotos: © Eurokinissi)