Am Mittwoch dieser Woche, dem 18. April, verkehren in ganz Griechenland keine Schiffe. Grund ist eine 24stündige Arbeitsniederlegung der Seemannsgewerkschaft PNO. Der Streik richtet sich in erster Linie gegen eine Entscheidung des Ministeriums für Handelsschifffahrt, die es Reedereien ermöglicht, auf Frachtschiffen lediglich ein absolutes Minimum an Matrosen anzuheuern. Den Gewerkschaftern zufolge wird es dadurch für Reedereien aus Drittländern einfacher, auf innergriechischen Routen Fuß zu fassen.
Die PNO droht mit einer Verschärfung der Protestaktionen, sollte die Regierung ihren Forderungen nicht nachgeben. Angesichts dieser Entwicklung befürchten Landwirte auf griechischen Inseln, dass sie ihre Produkte nicht verkaufen können. Im Normalfall werden Obst und Gemüse per Schiff auf das griechische Festland gebracht. Vor allem der Verkauf von leicht verderblichen landwirtschaftlichen Produkten, die im Frühjahr geerntet werden, geriete durch eine Ausweitung des Streiks in Gefahr.
Theodosios Kalantzakis, Βürgermeister der kretischen Stadt Ierapetra, forderte den Minister für Handelsschifffahrt Panagiotis Kouroumblis dazu auf, bei einem Streik ein „Notfallschiff“ in See stechen zu lassen, um landwirtschaftliche Transporte aus Kreta zu ermöglichen. Ähnliches fordern Gemeinden aus Chania, Faistos und Sitia. (Griechenland Zeitung / eh; Foto: © Jan Hübel / Griechenland Zeitung)