Zwei griechische Soldaten müssen bis auf weiteres in einem Hochsicherheitsgefängnis in der türkischen Stadt Edirne (griechisch: Adrianoupolis) bleiben. Ein Antrag ihrer Rechtsanwälte auf Haftentlassung bzw. auf Hausarrest wurde heute, Dienstag (27.3.), von der türkischen Justiz abgelehnt. In der Begründung heißt es, dass die beiden Soldaten erstens keinen festen Wohnsitz in der Türkei hätten, außerdem sei ein Fluchtversuch nicht auszuschließen.
Obwohl die griechische Regierung versucht, den Fall auf diplomatischem Wege zu lösen, spricht der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos nach wie vor von zwei „Geiseln“. In einem Fernsehinterview gibt er zu bedenken, dass gegen die beiden noch keine klare Anklage vorliege. Allerdings wurde bekannt, dass ihnen in der Türkei eine fünfjährige Haftstrafe drohen könnte. Sie hatten Anfang des Monats während einer Routinepatrouille versehentlich die griechisch-türkische Grenze überquert. Begründet hatten die Soldaten dies mit den schlechten Wetterbedingungen, die zu diesem Zeitpunkt in der Gegend am Evros-Fluss (türkisch: Meric) herrschten. Kammenos erklärt im Interview, dass solche Fälle in der Vergangenheit schon öfters vorgekommen seien. Derartige Vorkommnisse würden normalerweise unter den Kommandanten der jeweiligen Grenzeinheiten im gegenseitigen Einvernehmen gelöst.
Unterdessen hatte am Montag der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker gegenüber dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan den Wunsch geäußert, dass die beiden griechischen Soldaten noch vor dem griechisch-orthodoxen Osterfest am 8. April nach Hause zurückkehren können. Das Treffen hat im Rahmen des Gipfeltreffens zwischen der EU und der Türkei in der bulgarischen Stadt Varna stattgefunden. (Griechenland Zeitung / eh)