Am Dienstag hat sich das Kleine Kabinett unter Vorsitz von Ministerpräsident Alexis Tsipras zu einer Sondersitzung zusammengefunden. Hauptgesprächsthema war die Inhaftierung von zwei griechischen Soldaten im Nachbarland Türkei. Sie hatten, eigenen Angaben zufolge, unabsichtlich die Grenze überschritten. Es handelt sich um einen Leutnant und einen Feldwebel. Inhaftiert sind sie in einem Hochsicherheitsgefängnis in Edirne (früher Adrianopel).
Nach der Sitzung der Regierungsvertreter wurde bekannt, dass die Regierung nicht auf offizielle politische und diplomatische Aktivitäten zurückgreifen werde. Das bedeutet, dass Ministerpräsident Alexis Tsipras vorerst in dieser Sache keine Kollegen in der Türkei kontaktieren wird: weder den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan noch seinen Amtskollegen Binali Yildirim. Man werde jedoch nach wie vor die Lage aufmerksam im Blickfeld behalten.
Telefoniert hat Tsipras unterdessen mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres. Das griechische Regierungsoberhaupt übermittelte seinem Gesprächspartner, dass das Thema der Haftentlassung der beiden griechischen Soldaten schnellstens beendet werden müsse.
Die Opposition wirft der griechischen Regierung vor, das Thema „von Anfang an unterschätzt“ zu haben. Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos hatte unmittelbar nach dem Vorfall, der sich am vorigen Donnerstag ereignet hatte, davon gesprochen, dass es sich lediglich um eine „formelle Angelegenheit“ handle, die einvernehmlich zwischen beiden Seiten gelöst werden könne. (Griechenland Zeitung / eh)