Ein Großteil der Griechen (59 %) spricht sich gegen einen zusammengesetzten Namen für das Nachbarland Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (UNO-Kurzbezeichnung: FYROM) aus. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Pulse für den Fernsehsender Action 24 hervor. Lediglich 35 % der Befragten wären mit einem zusammengesetzten Namen und der Benutzung des Begriffs „Mazedonien“ für das Nachbarland einverstanden.
Zudem beurteilen 65 % die Demonstrationen, die sich gegen die Verwendung des Wortes „Mazedonien“ für die Benennung der FYROM einsetzen, als „positiv“ oder als „eher positiv“. Bereits am 21. Januar hatte eine derartige Kundgebung in Thessaloniki stattgefunden. Nach Angaben der Veranstalter haben daran mindestens 300.000 Demonstranten teilgenommen. Eingefunden hatten sie sich vor der Statue Alexander des Großen. Auf Luftaufnahmen war ein prächtiges Flaggenmeer der griechischen blau-weißen Fahne zu erkennen. Am kommenden Sonntag wird eine ähnliche Protestaktion vor dem Parlament in Athen durchgeführt. Auch hier ist zu erwarten, dass die Beteiligung groß sein wird. Mehr als sieben von zehn Griechen (72 %) vertreten die Meinung, dass die Namensfrage der FYROM ein wichtiges Thema für ihr Land ist. Was den Umgang mit dem Thema betrifft, so vertritt etwa ein Drittel (32 %) die Auffassung, dass Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis aus den Reihen der konservativen Nea Dimokratia (ND) die Namensfrage der FYROM am besten handhaben könne. Für Ministerpräsident Alexis Tsipras (SYRIZA) glaubt das nur etwa ein Viertel der Befragten (24 %).
Auch bei anderen Fragen schneidet in der Umfrage die ND besser ab als SYRIZA. So haben 29 % der Befragten den Vorsatz, im Falle eines Urnengangs den Konservativen ihre Stimme zu geben. Für SYRIZA würden 19 % votieren. Die kürzlich ins Leben gerufene Mitte-Links-Koalition „Bewegung der Veränderung“, die von den PASOK-Sozialisten dominiert wird, erhält in dieser Erhebung 8 % der Stimmen und käme damit auf Platz Drei. Es folgen die faschistische Chryssi Avgi (7,5 %) und die kommunistische KKE (5 %). Die 3-Prozent-Hürde für den Sprung ins Parlament würde sonst keine weitere Partei schaffen. Dem rechtspopulistischen Regierungspartner ANEL und der Zentrumsunion würden jeweils nur 1,5 % der Befragten ihre Stimme geben. Dabei ist der Prozentsatz der unentschiedenen Wähler etwas gesunken: Derzeit erklären 8 %, dass sie noch unentschlossen sind, welche Partei sie wählen wollen. 6 % würde einem Urnengang fern bleiben. (Griechenland Zeitung / eh)