Am Donnerstag und Freitag statte der griechische Ministerpräsident Tsipras Paris einen offiziellen Besuch ab. Er hat sich u. a. mit Staatspräsident Macron sowie mit Unternehmern getroffen. Ein politisches Magazin und ein Juristenverband haben ihm jeweils einen Preis verliehen.
Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Donnerstag den Preis „Prix du Courage politique“ des Magazins Politique Internationale für seinen politischen Mut entgegen genommen. Eher scherzhaft stellte er fest, dass dieser Preise wohl nicht an ihn persönlich gehe. Schließlich sei er oft ein schwieriger Partner gewesen – und mit einem solchen Preis werde man ihn ja nur noch ermuntern, „genauso weiter zu machen“.
Weg aus der Krise
Während seiner Ansprache zeigte sich Tsipras vielmehr überzeugt, dass der Preis an das gesamte griechische Volk gerichtet sei. Dieses habe während der Krise in den vergangenen sieben Jahren „große Kraft und Mut gezeigt“. Anschließend hob der Grieche auch die Erfolge seiner Regierung hervor. So sei die Arbeitslosigkeit seit seiner ersten Amtsübernahme im Januar 2015 um mehr als sechs Prozentpunkte gesunken. Im August 2013 lag sie der griechischen Statistikbehörde ELSTAT zufolge bei 27,8 %; im vergangenen August bei 20,6 %.
Am Donnerstagnachmittag hat anschließend auch noch der Pariser Juristenverband den Gast aus Griechenland mit einem Preis geehrt: Es handelt sich um den „Prix de l'Engagement européen“. Dieser gilt der Hingabe an die europäischen Ideale. Geehrt wurden mit der gleichen Auszeichnung in der Vergangenheit u. a. der amtierende französische Staatspräsident Emmanuel Macron sowie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Suche nach Investoren
Am Freitagvormittag steht in Paris zunächst ein Treffen zwischen Tsipras und Staatspräsident Macron auf dem Programm. Dieses kann als Fortsetzung des offiziellen Besuchs von Macron in Athen im September gewertet werden. Anschließend sind Unterredungen mit Vertretern von Unternehmen wie etwa IBM, HSBC France, L'ORÉAL, Emirates, BlackRock, Μorgan Stanley, Nestle und Philip Morris anberaumt. Ähnliche Gespräche und Kontakte hat es auch im September in Athen gegeben. Tsipras und sein Kabinett suchen händeringend nach ausländischen Investitionen in Griechenland. Ähnlich wie Macron hat auch US-Präsident Donald Trump im Oktober Investoren dazu ermuntert, in Griechenland ihr Geld anzulegen. Athen verspricht sich nun vor allem konkrete Zusagen.
Am Freitag reist Tsipras weiter nach Brüssel. Hier wird er sich am Gipfeltreffen der Östlichen Partnerschaft beteiligen. Daran teilnehmen werden außer Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliederstaaten auch Vertreter aus Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Georgien, Moldawien und der Ukraine. (Griechenland Zeitung / eh)