Am Wochenende ist Spaniens Botschafter in Athen Enrique Viguera Rubio bei der griechischen Regierung angeeckt. Ausschlaggebend war ein Interview des Botschafters für die Zeitung „Eleftheros Typos“ gewesen. Darin hat er der griechischen Regierung eine zu geringe Unterstützung angesichts der Krise in Katalonien vorgeworfen. Er erklärte, dass zwar Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos und Oppositionsführer Kyriakos Mitsotakis (ND) mit ihm telefonisch in Kontakt getreten seien, um die Unabhängigkeitserklärung Kataloniens zu verurteilen; seitens der Regierungspartei SYRIZA habe das allerdings niemand getan, so der Botschafter verschnupft.
Am Sonntag hatte das griechische Außenministerium offiziell seine Unterstützung für die spanische Regierung zum Ausdruck gebracht. In der gleichen Mitteilung wurde die Enttäuschung über die Äußerungen des Botschafters ausgesprochen. Er sei weit über seine diplomatischen Grenzen hinausgegangen. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass auch der Staatspräsident Griechenland vertritt. Dieser wiederum befinde sich im Einklang mit dem Ministerpräsidenten. Die Rede ist außerdem von einer „inakzeptablen Einmischung in die Innenpolitik des Landes“. In der Mitteilung des hellenischen Außenministeriums wird dem spanischen Auslandvertreter vorgeworfen, dass er sich „so verhält, als ob er im Einklang mit der Opposition“ wäre. Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos hatte zudem erklärt: „Europa kann nur vereint voranschreiten.“ (Griechenland Zeitung / eh)
