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Großinvestition im Süden Athens liegt vorerst weiter auf Eis Tagesthema

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Großinvestition im Süden Athens liegt vorerst weiter auf Eis


Die geplante Großinvestition auf dem ehemaligen Athener Flughafen Elliniko liegt weiterhin auf Eis. Verantwortlich ist der Zentrale Archäologische Rat (KAS). Zunächst war erwartet worden, dass er bei seiner Sitzung am Mittwoch (27.9.) Grünes Licht für die Bautätigkeiten geben werden, doch die Entscheidungsfindung wurde mit elf zu sechs Stimmen vertagt. Das dürfte Ministerpräsident Alexis Tsipras, der in letzter Zeit deutlich für Investitionen geworben hatte, wenig schmecken.

Man hatte fest damit gerechnet, dass die Hüter der Überbleibsel aus antiken Zeiten ein endgültiges – und vor allem positives – Urteil treffen würden. Kleines Hindernis: Archäologen deklarieren auf dem riesigen Terrain an der Athener Südküste eine Fundstelle, die zunächst erst einmal näher untersucht werden müsse. Und das kann bekanntlich dauern …
Das Problem soll jetzt erst einmal in der Regierungspartei, dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), geklärt werden, das im KAS beträchtlichen Einfluss ausübt, nicht zuletzt über das Kulturministerium. Ministerpräsident Alexis Tsipras will das Politbüro seiner Partei einberufen, um die Lage zu klären. Das soll nach seiner Rückkehr aus Tallin geschehen, wo er sich bis Freitag zum EU-Gipfel aufhält. Die nächst Tagung des KAS ist für den Dienstag der kommenden Woche angesetzt, bis dahin sollen die Weichen gestellt sein.
Die Sache ist verzwickt, denn wenn sich das Gremium an jeden einzelnen Buchstaben des Gesetzes halten würde, könnte die Bautätigkeit auf dem riesigen Flughafenareal bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden. Im Prinzip handelt es sich um ein politisches Problem. SYRIZA hatte sich vor den Wahlen im Januar 2015 stets dafür eingesetzt, dass man bei Investitionen in Griechenland keine Kompromisse eingehen werde. Jetzt stehen Großinvestitionen – wie etwa auch der Goldabbau auf der Halbinsel Chalkidiki – auf der Tagesordnung. Viele Genossen der Radikalen Linken müssen diesen Schwenk noch innerlich verarbeiten. (Griechenland Zeitung / jh)

Unser Foto (Eurokinissi) entstand am Mittwoch bei einer Protestkundgebung von Archäologen vor dem Kulturministerium in Athen. Nach Ansicht der Kundgebungsteilnehmer muss die Investition auf dem ehemaligen Flughafen auf Eis gelegt werden, bis die Wissenschaftler auf dem Gelände ihre Arbeiten abschließen können.

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