Premierminister Alexis Tsipras stellte in seiner Rede zur Eröffnung der Internationalen Handelsmesse in Thessaloniki (DETh) einen baldigen Austritt Griechenlands aus seinem schmerzhaften Rettungs- und Reformprogramm in Aussicht.
Den Äußerungen des Premiers zufolge wird es nach dem Ablauf des laufenden Programms Mitte 2018 keine neue Version davon geben. Die „geglückte Rückkehr“ Griechenlands auf die Finanzmärkte durch die Herausgabe einer Staatsanleihe im Sommer „kündigt den Erfolg von dem an, was in einem Jahr geschehen wird“, sagte Tsipras in Thessaloniki.
Das bedeutet, dass sich Griechenland den Vorhersagen des Regierungschefs zufolge ab dem kommenden August eigenständig auf den Kapitalmärkten und ohne die Schützenhilfe seiner europäischen Geldgeber finanzieren wird. „Wenn ich Sie im nächsten Jahr wiedersehe, bei der Eröffnung der 83. Handelsmesse, hoffe ich, dass es außerhalb der Memoranden (Spar- und Reformprogramme; Anm. d. Red.) und des erstickenden Diktats (der Geldgeber, Anm. d. Red.) sein wird“, sagte Tsipras.
Vom Grexit zu Grinvest
Damit es zu dazu kommt, sei es wichtig, dass die Geldgeber Griechenlands die nächste Prüfung der Auflagen des Programms rasch abschließen. Die Regierung werde ihren Beitrag leisten, damit diese Kontrolle glatt über die Bühne geht. Athen bestehe nicht auf eine weitere Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) am Programm. „Wir können ohne den IWF leben, oder mit ihm, solange er keine irrationalen Forderungen stellt“, sagte Tsipras auf einer Pressekonferenz während der Messe. „Womit wir nicht leben können, ist, dass der IWF mit einem Bein im Programm steht und mit dem anderem draußen.“
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Dimos Chatzichristou