Für die regierende PASOK verlief die Stimmabgabe glimpflich. Sie konnte 7 der 13 Distrikte im ganzen Land für sich gewinnen, 6 gingen an die die konservative Opposition Nea Dimokratia (ND). Als besonders wichtig für die PASOK gilt der Sieg im Distrikt Attika. Hier ist mit 2,60 Mio. Bürgern mehr als ein Viertel aller Wähler ansässig. Mit knapp vier Prozent Vorsprung setzte sich hier der PASOK-Kandidat Jannis Sgouros gegen den von der ND unterstützten Vassilis Kikilias durch. Auf Platz drei schaffte es der unabhängige Kandidat Ioannis Dimaras. Die kommunistische Partei Griechenlands kam mit ihren Spitzenkandidaten Nikos Sofias, der die Liste „Laiki Syspirosi" anführte, auf Platz Vier. Platz fünf erzielte die orthodoxe Volkssammlung LAOS mit Spyros Georgiadis. Der unabhängige Kandidat Alexios Mitropoulos der vom Linksbündnis Syriza unterstützt wurde, kam auf Platz 6. Mehr als 4 % erreichte ein Kandidat, der die Unterstützung der der Partei der Ökologen / Grüne erhalten hatte. Schlusslichter der Wahlen in der Präfektur Attika waren die zwei unabhängigen Kandidaten Angelos Chagios und Alekos Alavanos die beide über zwei Prozent erzielen konnten.
In der Hauptstadt Athen erzielte der bisherige Bürgermeister Nikitas Kaklamanis der von der Nea Dimokratia und der orthodoxen Volkssammlung unterstützt wurde, die Mehrheit der Stimmabgaben. Auf Platz zwei steht sein wichtigster Gegenkandidaten Jorgos Kaminis. Dieser wird von der PASOK sowie von den Ökologen / Grüne und der Linksallianz Syriza unterstützt. Der von der kommunistischen Partei ins Rennen geschickte Kandidat Nikos Sofianos erreichte Platz drei. Auf Platz vier ging der unabhängige Kandidat Amyras Georgios durchs Ziel. Die vom Linksbündnis SYRIZA unterstützte Eleni Portaliou konnte Platz fünf erreichen. Die unabhängigen Kandidaten Michaloliakos Nikolaos, Konstantinou Petros und Iliadis Michail kamen jeweils auf Platz sechs, sieben und acht.
Auch in Thessaloniki setzte sich der ND-Kandidat im ersten Wahlgang durch. Gioulekas Konstantinos liegt vor seinem stärksten Gegenkandidaten Jannis Boutaris, der von der PASOK und den demokratischen Linken unterstützt wurde. Ähnlich wie in Athen konnte auch in Thessaloniki mit Zarianopoulos Sotiris ein KKE-Kandidat den dritten Platz erreichen.
In Piräus, der drittgrößten Stadt des Landes, setzte sich der Kandidat der PASOK durch, während hier die Nea Dimokratia auf Platz zwei kam. Platz drei konnte der Unabhängige Petros Mantouvalos für sich gewinnen, der von der Orthodoxen Volkssammlung LAOS unterstützt wird. Die Kommunistische Partei schaffte es mit Elpida Pantelaki auf Platz vier.
Die Wahlergebnisse in den 13 Distrikten des Landes
Distrikt
Partei
Kanditatur 2010
Ostmakedonien/Thakien PASOK: Aristidis
Giannakidis 41,74
ND: Georgios
Pavlidis
41,11
Attika
PASOK: Jiannis
Sgouros
24,10
ND: Vassilios
Kikilias
20,44
Nördliche
Ägäis
PASOK: Athanassios Jiakalis
36,32
ND: Pavlos
Vogiatzis
38,28
Westgriechenland
PASOK: Apostolos
Katsifaras 43,30
ND: Jiorgos
Papanastasiou 26,73
Westmakedonien
PASOK: Ioannis Papaiordanidis
38,41
ND: Jiorgos
Dakis
46,29
Ipiros
PASOK: Evangelos
Argyris
38,61
ND: Alexandros
Kachrimanis 44,78
Thessalien
PASOK: Apostolos
Papatolias 34,80
ND: Konstantinos
Agorastos 38,61
Ionische
Inseln
PASOK: Ilias
Beriatos 25,81
ND: Spyridon
Spyrou
30,14
Zentralmakedonien PASOK: Markos
Bolaris
30,69
ND: Panagiotis
Psomiadis
43,21
Kreta
PASOK: Stavros
Arnaoutakis
50,00
ND: Ioannis
Plakiotakis
14,97
Südliche
Ägäis
PASOK:
Ioannis Macheridis
50,71
ND: Charalampos
Kokkinos 31,17
Peloponnes
PASOK: Petros
Tatoulis 41,83
ND: Dimitrios
Drakos 40,85
Zentralgriechenland
PASOK: Klearchos
Pergantas
39,12
ND: Athanassios
Chimaras 35,14
Premierminister Papandreou bedankt sich bei den Wählern –
und kündigt neue Konsolidierungsmaßnahmen an
Premierminister Jorgos Papandreou hielt unmittelbar nach den
ersten öffentlichen Ergebnissen der Stimmgabe am Sonntagabend eine
Ansprache an die Wähler. Darin kam zum Ausdruck, dass es keine
vorverlegten Parlamentswahlen geben wird. Vor zwei Wochen hatte er
eine solche Option in Aussicht gestellt, falls seine Partei
schlecht abschneiden sollte. In seiner gestrigen Rede betonte er
nun, dass „wir unseren Weg fortsetzen und unser Werk beenden
werden". Den Anfang seiner Rede widmete er der neuen
Verwaltungsreform Kallikratis, für die gestern erstmals abgestimmt
wurde.
Er stellte außerdem fest, dass jeder Bürger in Griechenland Opfer
bringen musste, um die Kontinuität des Staates zu gewährleisten.
Seine Regierung sei nun entschlossen, ihr Werk zu beenden und die
„Heimat" zu retten. Ziel sei es, Griechenland besser und gerechter
zu gestalten. Dazu sei eine „überlebensfähige Wirtschaft"
unabdingbar. Was die nächsten Schritte seiner Regierung betreffe,
so verwies Papandreou darauf, dass die Prioritäten darin lägen, die
staatlichen Finanzen zu organisieren, das Defizit zu verringern und
radikale Veränderungen im öffentlichen Sektor und bei den
staatlichen Firmen herbeizuführen. Außerdem erwähnte er notwendige
Veränderungen im Bereich der Bildung des Wählergesetzes. Mit den
Worten „Ich sage euch nicht, dass die Situation einfach ist. Es
gibt keinen einfachen Weg, es gibt aber auch keine magischen
Rezepte", bereitete er seine Wähler auf kommende schwierige
Schritte vor. Gleichzeitig forderte er dazu auf, die von der PASOK
unterstützten Kandidaten auch bei den Stichwahlen am kommenden
Sonntag zu unterstützten.
Oppositionsführer Samaras zeigt sich zufrieden mit
Wahlergebnis
Der Vorsitzende der Oppositionspartei Nea Dimokratia Antonis Samaras zeigte sich in seiner Rede am Sonntag über die Wahlergebnisse und das Abschneiden seiner Partei sichtlich zufrieden. Er betonte, dass die Nea Dimkratia ihre „verlorene Kraft", nach den Parlamentswahlen vor einem Jahr, wieder gewonnen habe. Die Wähler hätten die Erpressung der PASOK und die Politik des Memorandums abgelehnt. Samaras erklärte außerdem, dass die Wähler gleichzeitig eine Botschaft an die Nea Dimokratia gesandt hätten. Diese Botschaft für ihn laute: „haltet die Ohren offen, um die Signale zu empfangen."
Athens Bürgermeister ruft zur Stimmabgabe am kommenden Sonntag auf
Der Bürgermeister der Stadt Athen, Nikitas Kaklamanis, wandte
sich am Sonntagabend an die Bürger Athens. Er bedankte sich für das
bisher in ihn gesetzte Vertrauen und rief dazu auf, am kommenden
Sonntag diese „Entscheidung für Athen endgültig zu machen". „Ich
bin mir sicher", so der Bürgermeister, „dass wir alle vereint die
Schläge, die die Politik des Memorandums mit sich gebracht hat,
überwinden werden". Er rief die Athener dazu auf, bei den
Stichwahlen am kommenden Sonntag für seine Person zu votieren.
Seiner Ansicht nach sei das Wahlrecht eine „Kraft", die man „nicht
verschenken" dürfe. (GZeh, Foto: Eurokinissi)