Griechenland/Athen. Die scharfe Kritik des Ehrenvorsitzenden der
oppositionellen konservativen Nea Dimokratia an deren Vorsitzendem
Antonis Samaras führte am Montag zu heftigen Reaktionen aus der
Parteispitze. In den Hauptnachrichten des Fernsehsenders „Mega“
hatte Mitsotakis gesagt: „Mit dem gleichen Recht, mit dem
(Premierminister) Jorgos Papandreou vor der Wahl gesagt hat, Geld
sei vorhanden, sagt Antonis Samaras jetzt, dass er das Defizit bis
Ende 2011 auf Null fahren könne. Ohne Zweifel ist Herr Samaras ein
Populist“. Indirekt deutete Mitsotakis außerdem an, dass Samaras
seiner Meinung nach niemals Premierminister werde.
Aus der ND-Parteizentrale in der Athener Rigillis-Straße hieß es dazu, dass der Ehrenvorsitzende vier Wochen vor den Kommunalwahlen „den Rettungsschwimmer für Papandreou“ spiele. Er greife die eigene Partei an, die ihm zu höchsten Staatsämtern verholfen habe. Gemeint war das Amt des Premierministers, das Mitsotakis 1990-1993 innehatte.
Gestürzt ist er damals durch einen Zwist mit seinem damaligen Außenminister Antonis Samaras. Samaras war es auch, der die Mitsotakis-Tochter Dora Bakojanni vor elf Monaten auf der Ziellinie um den Parteivorsitz brachte, indem er statt eines Parteitagsbeschlusses eine Urwahl durchsetzte. Im Mai schließlich schloss er Bakojanni aus der Nea Dimokratia aus, nachdem diese für das Memorandum mit EU, EZB und IWF gestimmt hatte. (Griechenland Zeitung / ak)