Ein 55-jähriger pensionierter Polizist hat offenbar in mindestens zehn Fällen Drohbriefe an muslimische Gemeinden, Politiker und andere Personen des öffentlichen Lebens gesendet. Teilweise waren die Briefe mit Kugeln für Schusswaffen versehen. Der mutmaßliche Täter wird als „rechtsradikal“ beschrieben.
Er sei jedoch kein aktives Mitglied einer derartigen Organisation. Festgenommen wurde der Mann in der vorigen Woche von Antiterror-Spezialisten der griechischen Polizei. Die ersten Sendungen hatte der 55-Jährige 2013, zwei Jahre nach seiner Pensionierung, an vier muslimische und pakistanische Gemeinden in Athen gesandt. Es folgten Drohbriefe an den damaligen Generalsekretär des Finanzministeriums Jorgos Mergou (2013), an den Journalisten Jannis Pretenteris (2014), den ehemaligen Gouverneur der Bank von Griechenland Jorgos Provopoulos (2014), den früheren stellvertretenden Finanzminister Tryfonas Alexiadis (2015) sowie an die damalige Vorsitzende des Weisenrates für Reformen im staatlichen Versicherungssystem Anna Ligomenou. Die letzte Sendung erhielt am 23. Mai 2017 der Gouverneur der unabhängigen Behörde für öffentliche Einnahmen Jorgos Pitsilis.
Diese Briefe haben in der fraglichen Zeit unter vielen Politikern für Unruhe gesorgt. Einige von ihnen beantragten in der Folge einen stärkeren Polizeischutz. Dem früheren Polizisten wird u. a. „Bedrohung“ und „Anstiftung zu rassistischem Hass“ vorgeworfen. (GZeh)