Ein Gericht der Hafenstadt Patras (Peloponnes) hat den selbsternannten „Retter Griechenlands“ Artémis Sorras und dessen Ehefrau zu jeweils achtjährigen Haftstrafen verurteilt – allerdings in Abwesenheit. Eine Festnahme steht noch aus. Zudem werden ihnen die politischen Rechte für einen Zeitraum von fünf Jahren entzogen.
Verurteilt wurden sie für die Unterschlagung von 100.000 Euro. Geklagt hatte ein ehemaliger Mitarbeiter von Sorras. Er hatte seinem früheren Chef ein Luxus-Automobil mit der Vereinbarung übergeben, dass Sorras es verkaufen sollte. Jener hatte den Auftraggeber im Anschluss zwar auch bezahlt – allerdings mit bereits verfallenen Kuwait-Dinar.
Sorras sorgt schon seit 2001 immer wieder für Schlagzeilen in Griechenland. Er selbst behauptet, Multimilliardär zu sein. Auf einem Konto will er 600 Milliarden Euro für die Tilgung griechischer Schulden bereitgestellt haben. Seine Anhänger ruft er dazu auf, ihre Schulden nicht mehr zu bedienen. Bereits rund 5.000 Bürgen sollen dem Aufruf von Sorras nachgekommen sein. Angesichts zunehmender Popularität hat Sorras bereits eine eigene politische Partei gegründet. Mit der „Ellinon Synelefsis“ will er beim nächsten Urnengang kandidieren – was durch das jüngste Urteil wohl vereitelt werden dürfte.
Die Gelder, über die Sorras angeblich verfügt, sollen aus Aktien der „Banque d'Orient“ stammen, die es bereits seit 1932 nicht mehr gibt. Außerdem will er Patente mit einer bestimmten Technologie in Besitz haben, die er an die USA zum Zwecke der Raumschifffahrt verkaufe. Die genannte Technologie soll von den antiken Göttern Zeus und Apoll stammen. (Griechenland Zeitung / eh)