Frankreichs Ministerpräsident Bernard Cazeneuve stattet am heutigen Freitag Athen einen offiziellen Besuch ab, wo u. a. ein Treffen mit Ministerpräsident Alexis Tsipras auf der Tagesordnung stand. Begleitet wird er von seinem Wirtschafts- und Finanzminister Michel Sapin sowie vom Staatssekretär für Europafragen im Außenministerium Harlem Desir.
Gegenüber Tsipras zeigte sich der Gast aus Frankreich optimistisch, dass sich die griechische Wirtschaft erholen werde.
Die bereits erkennbaren Ergebnisse seien „spektakulär“, sagte er. Außerdem hat er die Flüchtlingskrise angesprochen und den Willen Frankreichs erklärt, diese in gemeinsamer Arbeit zu bewältigen.
Zudem zeigen die Franzosen Interesse daran, in Griechenland zu investieren. Ministerpräsident Cazeneuve will sich im Laufe des Tages auch mit französischen Unternehmern treffen, die ihren Sitz in Griechenland haben. Die Verhandlungen der griechischen Seite mit den Geldgebern, die in dieser Woche wieder aufgenommen worden sind und bereits auf Hochtouren laufen, betreffen nach wie vor auch Privatisierungen und Verpachtungen staatlichen Eigentums an Privat. Wie es heißt, sind Unternehmer und Investoren aus Frankreich an diesen Entwicklungen sehr interessiert.
Wirtschaftsminister Sapin hatte sich bereits am Vormittag mit seinem Amtskollegen Evklid Tsakalotos getroffen; besprochen wurden dabei vor allem die laufenden Verhandlungen zwischen Athen und den internationalen Geldgebern. Sapin habe sich im Anschluss für eine zügige Beendung der Bewertung der Spar- und Reformfortschritte Griechenlands ausgesprochen. Später am Tag wird er sich auch mit dem Gouverneur der Bank von Griechenland Jannis Stournaras konsultieren.
Der Besuch der französischen Delegation in Athen findet zwei Monate vor den Wahlen in Paris statt. Ausgedrückt werden soll damit offenbar der Wille, noch vor der Amtsübergabe die bilateralen Beziehungen zu festigen und neue Kontakte zu knüpfen. (Griechenland Zeitung / eh)