Das laufende Jahr wird zum „Dodekanes-Jahr“ erklärt. Das gab der stellvertretende Regierungschef Jannis Dragasakis (s. Foto) am Mittwoch in einer Rede im Parlament bekannt. Vor 70 Jahren, am 15. September 1947, wurden die Dodekanes-Inseln offiziell an Griechenland abgetreten; bis dahin gehörten sie zu Italien; von November 1943 bis Mai 1945 waren sie von deutschen Truppen besetzt, anschließend von britischen.
Anlässlich dieses Ereignisses stellte Dragsakis fest, dass diese Inselgruppe in der Vergangenheit u. a. von Johannitern, Ottomanen und Italienern erobert worden war. Vor allem aber rühmte er das Pathos der Insulaner „für Freiheit, das Meer, den Handel und die Kultur“. Die Koexistenz und Kooperation unterschiedlicher Kulturen und Religionen auf den Dodekanes-Inseln sei „vorbildlich“, so der Politiker.
Außerdem erinnert er daran, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Flüchtlinge und Immigranten von der türkischen Küste aus über die Ägäis nach Griechenland kommen. Viele von ihnen betreten auf dem Dodekanes erstmals europäisches Territorium, so etwa auf Kos oder Leros.
Auch aus diesem Grund bräuchten die Bewohner dieser Inseln verstärkt die Unterstützung der Regierung, stellte der stellvertretende Regierungschef fest. Im Dezember hatte Ministerpräsident Alexis Tsipras von der Insel Nissyros aus (ebenfalls auf dem Dodekanes) ein „Programm für Inselpolitik“ angekündigt. Dragasakis stellte fest, dass bereits alle Gesundheitszentren dieser Inseln mit Ärzten besetzt worden seien. Des Weiteren sprach er von der Dringlichkeit, ein Entwicklungsprogramm für die Inseln der nördlichen und südlichen Ägäis in die Tat umzusetzen, um u. a. die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Schließlich kündigte Dragasakis die Gründung eines „Forschungsinstituts für Inselpolitik an“. (Griechenland Zeitung / eh; Foto: © Eurokinissi)