Die Griechen sind unzufrieden mit der Regierung sowie generell mit der Lage im Land. Und sechs von zehn Befragten vertreten die Ansicht, dass die Entwicklungen in diesem Jahr „unvorhersehbar“ sind. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Metron Analysis.
Was die Arbeit der Regierung betrifft, so erwarten 67 %, dass sie sich in den kommenden Monaten verschlechtern wird. Acht von zehn Befragten (81 %) bewerten ihr bis dato geleistetes Werk als negativ. 64 % der Griechen wollen – so die Umfrage – den Euro beibehalten, 31 % würden die Einführung der Drachme bevorzugen.
Bei der Sonntagsfrage liegt die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) mit mehr als zehn Prozentpunkten deutlich vorne: 25,8 % äußerten ihre Absicht, der ND ihre Stimme zu geben, sollten zu diesem Zeitpunkt Parlamentswahlen stattfinden. Für die Regierungspartei „Bündnis der Radikalen Linken“ (SYRIZA) würden lediglich 15,6 % votieren.
Nach einer Hochrechnung kommt Metron Analysis zu folgenden Stimmanteilen: ND 36,9 %, SYRIZA 22,3 %, faschistische Chryssi Avgi 8 %, Demokratische Allianz (bestehend aus der früheren sozialistischen Volkspartei PASOK und der DIMAR = Demokratische Linke) 7 %, kommunistische ΚΚΕ 7,2 %, „Unabhängige Griechen“ (Koalitionspartner von SYRIZA) 3 % und Zentrumsunion 3,2 %. Alle anderen Parteien würden an der in Griechenland geltenden Drei-Prozent-Hürde, die für einen Einzug ins Parlament notwendig ist, scheitern. 14,1 % beträgt schließlich der Anteil jener, die sich an Wahlen nicht beteiligen wollen.
Als geeignetsten Regierungschef nannten 21 % der Befragten ND-Vorsitzenden Kyriakos Mitsotakis, nur 12 % den derzeitigen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (SYRIZA). Fast die Hälfte (46 %) antwortete jedoch: „keiner von beiden“. (Griechenland Zeitung / eh)
Das Foto von Eurokinissi zeigt Parteianhänger am Wahlabend der Parlamentswahlen vom 20. September 2015.