Die PASOK setzte ihre Bemühungen, sich wieder zur Volkspartei zu etablieren, am Wochenende fort. Zunächst hatte die Parteivorsitzende Fofi Gennimata am Samstag Parlamentarier und frühere Abgeordnete der Fraktion zu einer Konferenz geladen; am Sonntag tagte schließlich das Zentralkomitee. Gefordert wurde von den Genossen ein „großer fortschrittlicher Flügel“, mit dem die Entwicklungen im Lande „grundlegend beeinflusst“ werden müssten.
Gennimata forderte alle Parteien, Bewegungen und Funktionäre aus dem ehemaligen politischen Umfeld der Sozialisten zum Schulterschluss auf: „Einheit, Geschlossenheit, gemeinsame Aktionen“, so der Appell der Sozialistenchefin. Gemeinsam wolle man eine „Roadmap“ erstellen, der zum Parteikongress führt, der noch in diesem Jahr stattfinden wird. Einen Seitenhieb auf Abtrünnige Genossen, speziell auf die früheren Parteifunktionäre Anna Diamantopoulou, Jannis Ragoussis und Jorgos Floridis, konnte sich Gennimata nicht verkneifen. Die drei hatten am Wochenende in Thessaloniki eine eigene politische Formation angekündigt. Die PASOK-Chefin sprach in Anspielung darauf von „elitärem Verhalten“. Die sei „spalterisch“ und stoße in der Gesellschaft „auf keinerlei Rückhalt“.
Als positive Entwicklung strich die Vorsitzende der Sozialisten hingegen die Rückkehr von Jorgos Papandreou mit seiner 2015 gegründeten KIDISO in den Schoß der Partei heraus. Scharfe Kritik an dieser Entscheidung Papandreous übte hingegen der frühere PASOK-Vorsitzende Evangelos Venizelos. Man wolle wenigstens einer Erklärung oder eine Entschuldigung, so der einstige Vizeregierungschef im Kabinett unter dem konservativen Antonis Samaras (ND). (Griechenland Zeitung / jh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt das Zentralkomitee der griechischen PASOK-Sozialisten am Wochenende. Am Rednerpult die Parteivorsitzende Fofi Gennimata.