Zum politischen Schulterschluss kam es am Donnerstag (12.1.2016) zwischen der Vorsitzenden der sozialistischen PASOK, Fofi Gennimata, und der Bewegung der Demokraten und Sozialisten (KIDISO), die von Jorgos Papandreou im Januar 2015 gegründet wurde. Papandreou war früherer PASOK-Vorsitzender und fungierte von September 2009 bis November 2011 als Ministerpräsident. Von nun an gehört KIDISO ebenfalls zur Demokratischen Fraktion, die sich bisher lediglich aus PASOK und Demokratischer Linker (DIMAR) zusammensetzte.
Auf Widerstand stößt die Rückkehr Papandreous in den Schoß der PASOK bei Evangelos Venizelos. Dieser hatte angesichts einer solchen Eventualität im Vorfeld von einer „Frage der politischen Würde“ gesprochen. Am Sonntag will Venizelos bei der Sitzung des Zentralkomitees der PASOK in dieser Angelegenheit das Wort ergreifen. Es ist nicht auszuschließen, dass er der Partei den Rücken kehrt. Er hatte u. a. die hohe Verschuldung kritisiert, die die Partei während des Vorsitzes unter Papandreou aufgetürmt hatte. Venizelos war nach dem Rücktritt Papandreous von 2012 bis 2015 selbst Vorsitzender der PASOK, gleichzeitig fungierte er seit Juni 2013 bis Januar 2015 als stellvertretender Regierungschef im Kabinett des konservativen Antonis Samaras (Nea Dimokratia).
Papandreous KIDISO selbst gilt als Splitterpartei. Bei den Wahlen im Januar 2015 trat sie erstmals an, verfehlte allerdings mit 2,54 % der Stimmen den Einzug ins Parlament (3-Prozent-Hürde). An den Parlamentswahlen im September 2015 nahm sie nicht mehr teil. Die PASOK erhielt bei diesem damaligen Urnengang 6,29 % der Stimmen und konnte mit 17 Abgeordneten ins Parlament einziehen. (Griechenland Zeitung / jh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Papandreou gemeinsam mit Gennimata während ihres Treffens am Donnerstag (12.1.).