Griechenland hat eine Protestnote an die NATO geschickt. Anlass dafür war die Präsenz türkischer U-Boote im September in der Ägäis. Die Zeitung „Kathimerini“ berichtete, dass vor allem die Gewässer rund um die griechischen Inseln Samothraki, Limnos, Chios, Mytilini, Rhodos, Karpathos, Kasterlorizo sowie nördlich vor Kreta betroffen gewesen seien.
In der Protestnote Athens werden die Aktivitäten der U-Boote des Nachbarlandes mit Statements des türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in Bezug gesetzt. Dieser hatte kürzlich versucht, den Vertrag von Lausanne, der im Jahre 1923 die Grenzen zwischen beiden Ländern regelte, in Frage zu stellen. Zeitgleich verweist Athen darauf, dass „Aktivitäten“ der türkischen Unterseeboote „im Gegensatz zum internationalen Recht stehen“.
Griechenland sah sich angesichts der Lage dazu veranlasst, sechs seiner U-Boote in die Region abzukommandieren. Der stellvertretende Verteidigungsminister Dimitris Vitsas stellte fest, dass sich die Türkei noch immer aufgrund des im Sommer missglückten Putschversuches in einem Zustand der Instabilität befinde. Aus diesem Grund seien die „Handlungen Ankaras unberechenbar“.
Die bei der größten Oppositionspartei Nea Dimokratia für das Thema Landesverteidigung zuständige frühere Ministerin Dora Bakojanni registrierte eine „zweifellos ernsten Entwicklung der griechisch-türkischen Beziehungen“. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 23. Juni 2016 während der feierlichen Taufe der beiden griechischen U-Boote „Matrozos“ und „Katsonis“ in den Griechischen Werften in Skaramangas. Anwesend waren u. a. Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos (s. Foto) und Verteidigungsminister Panos Kammenos. Es handelt sich um Jagd-U-Boote der Klasse 2014, die von der Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) entwickelt wurden.
