Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird sich nicht vom griechischen Rettungsprogramm abkoppeln. Das erklärte der IWF-Pressesprecher Gerry Rice am Sonntag; anderslautende Gerüchte wurden von ihm dementiert. Rice sagte wörtlich, dass der Fonds nach wie vor seinen „Verpflichtungen nachkommen wird“ und sich an den Gesprächen beteiligen werde. Die konkrete Rolle des IWF beim griechischen Rettungsprogramm sei jedoch noch nicht vollkommen entschieden.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters gemeldet, dass sich der IWF nicht am Rettungsprogramm für Hellas beteiligen werde. Er werde lediglich als Berater ohne weiteren Einfluss fungieren.
Der IWF besteht auf einen weiteren Schnitt der griechischen Schulden. Diese seien ansonsten nicht tragfähig. Die europäischen Geldgeber lehnen ein solches Szenario zumindest bis zum Jahr 2018 ab.
Heute tagt im Luxemburg die Eurogruppe, um über die Auszahlung einer Teilkreditrate in Höhe von 2,8 Milliarden Euro an Griechenland zu entscheiden. Athen ist zuversichtlich, dass diese zugesagt wird. 1,7 Μilliarden Euro davon sollen verwendet werden, damit der griechische Fiskus angehäufte Schulden an Privat – vor allem an Auftragnehmer der öffentlichen Hand – abzahlen kann. Man erhofft sich dadurch positive Effekte für die griechische Wirtschaft.
Wird diese Kredittranche genehmigt, dann wird die zweite Bewertung der griechischen Spar- und Reformfortschritte am 18. Oktober beginnen. Über die Auszahlung der nächsten Rate würde dann planmäßig am 7. Dezember beim kommenden Treffen der Eurogruppe gesprochen. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand Anfang August in Athen und zeigt die IWF-Vertreterin Delia Velculescu.