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Tränengas gegen Rentner: Premier Tsipras schreitet ein Tagesthema

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Tränengas gegen Rentner: Premier Tsipras schreitet ein

Im Rahmen einer Demonstration von etwa 3.000 Rentnern ist es am Montagvormittag in Athen zum Einsatz von Tränengas durch die Bereitschaftspolizei (MAT) gekommen. Bilder von Pensionären mit roten tränenden Augen machten die Runde in den Medien. Zuvor hatten sie im Rahmen einer Demonstration – die sich gegen weitere Rentenkürzungen richtete – versucht, bis zum Amtssitz des Ministerpräsidenten, dem Megaron Maximou, vorzudringen. Die Pensionäre beharrten auf ein Treffen mit Ministerpräsident Alexis Tsipras. Letzterer sah sich nach dem rabiaten Eingreifen der Polizei persönlich zum Einschreiten veranlasst. Anschließend übernahm der für Bürgerschutz verantwortliche stellvertretende Minister Nikos Toskas die politische Verantwortung für den Vorfall.

In einer Mitteilung stellte er fest, dass die Bereitschaftspolizei künftig „kein Tränengas mehr gegen demonstrierende Pensionisten und Arbeiter“ einsetzen werde. Der Sprecher der konservativen Partei ND Jorgos Koumoutsakos sagte, dass „Bilder wie diese den Sturz der Regierung verbildlichen“ würden. Die liberale „To Potami“ warf der Regierung vor, im Wahlkampf Rentenerhöhungen versprochen zu haben. Nun aber gehe sie gegen die Senioren, „die die Einlösung dieser Versprechungen fordern“, mit Tränengas vor.
Die Zentrumsunion brachte ihre „tiefe Betroffenheit“ über das Vorgehen der MAT „gegen unschuldige Rentner“ zum Ausdruck.
Angaben des griechischen Rentnerverbandes ENDISY zufolge, leben knapp 45 Prozent Rentner (1,2 Millionen Personen) unter der statistischen Armutsgrenze von monatlich 665 Euro. Dass die Regierungsparteien SYRIZA und ANEL angesichts dieser Tatsachen an Wählerkraft einbüßen, spiegelt sich vor allem in den jüngsten Umfragen wider.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: © Eurokinissi)

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