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Opposition erhebt Korruptions-Vorwürfe wegen Vergabe von TV-Lizenzen Tagesthema

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Opposition erhebt Korruptions-Vorwürfe wegen Vergabe von TV-Lizenzen

Die Vergabe von vier landesweit ausstrahlenden TV-Lizenzen, die kürzlich nach einer spektakulären Versteigerung erfolgte, könnte eventuell ein juristisches Nachspiel haben. Die Opposition spricht gar von einer Korruptions-Affäre. Die erhobenen Vorwürfe beziehen sich auf Darlehen, die von der Attica Bank ohne ausreichende Deckung an einen der erfolgreichen Bewerber vergeben worden sein sollen. Es handelt sich dabei um den Bauunternehmer Christos Kalogritsas und dessen Sohn Ioannis-Vladimiros, die  Anfang September eine von vier TV-Lizenzen ersteigert hatten. Als Sicherheit für den benötigten Millionen-Kredit hatten sie eine mehrere hundert Hektar große Weidefläche auf der Insel Ithaka als Hypothek hinterlegt. Diese Fläche soll der Familie Kalogritsas wiederum von einem anderen Unternehmer zur Verfügung gestellt worden sein. Nun heißt es, dass Teile dieses Grundstück bereits vor Jahren als Garantie für ein Darlehen bei einer anderen Bank, der Laiki Trapeza, hinterlegt worden waren. Da der betreffende Kredit nicht abgelöst worden sei, habe sich ein Schuldenberg in Höhe von 1,8 Millionen Euro angehäuft.


Der Justiz wurde unterdessen am Dienstag eine Akte übergeben, die Unterlagen über vermutete Steuerhinterziehung und Geldwäsche durch Vater Christos Kalogritsas in Höhe von 20 Millionen Euro enthalten soll. In den griechischen Medien wird berichtet, dass letzterer von der Attica Bank in den letzten Jahren insgesamt 127,6 Mio. Euro Kredite erhalten habe.
Die Opposition vermutet hinter der Attica Bank-Affäre die Regierungspartei SYRIZA. Als Argument wird u. a. ins Feld geführt, dass der Minister für Infrastruktur, Transparenz und Menschenrechte Christos Spirtzis, offenbar gute Beziehungen zur Kalogritsas-Familie pflegt. Spirtzis war mitverantwortlich für die Vergabe der TV-Lizenzen.
Innenminister Panos Kouroumplis (SYRIZA) stellte fest, falls sich bei den Vermögenserklärungen, die nach der Vergabe der Lizenzen von einer Kommission geprüft und für korrekt befunden wurden, Ungereimtheiten ergeben sollten, würden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. (Griechenland Zeitung / eh)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ioannis-Vladimiros Kalogritsas in der Nacht des 2. September, als die Versteigerung der vier TV-Lizenzen endlich abgeschlossen war.  Das Verfahren unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit dauerte sage und schreibe 66 Stunden. Die Regierung hatte dadurch einen Gesamterlös von 246 Mio. Euro erwirtschaftet, die die Besitzer in den kommenden Monaten und Jahren abstottern müssen.

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