Die Lage von Asylsuchenden, die über Griechenland weiter nach West- und Nordeuropa reisen wollen, beschäftigt nach wie vor die Vereinten Nationen (UN). Auf der Suche nach Lösungen stattet der Hohe Flüchtlingskommissar der UN Filippo Grandi von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche (23. bis 25. August) Griechenland einen offiziellen Besuch ab. Der Italiener wird sich u. a. mit Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos, Premierminister Alexis Tsipras sowie mit den für die Flüchtlingsfragen zuständigen Mitgliedern des Ministerrates beraten. Seine Mission ist es zunächst, humanitäre Bedürfnisse von Flüchtlingen und Immigranten, die sich in Griechenland aufhalten, zu lokalisieren. Auf dieser Basis soll schließlich entschieden werden, welche Unterstützungsmöglichkeiten es seitens der UN gibt.
Grandi wird sich auch mit Asylsuchenden und anderen Immigranten, die in Flüchtlingslagern in Attika und Zentralmakedonien untergebracht sind, treffen. Begleitet wird er vom Vorsitzenden des europäischen Büros des Flüchtlingskommissariats der UN Vincent Cochetel sowie von der Sprecherin der UN-Flüchtlingshilfe Melissa Fleming.
Grandi hatte bereits Ende Februar die griechische Insel Lesbos in der Ostägäis besucht. Aufgrund ihrer geographischen Nähe zur türkischen Küste, betreten viele der Flüchtlinge und Immigranten hier erstmals europäisches Territorium.
Damals hatte der Hohe Flüchtlingskommissar von der Notwendigkeit eines „legalen Weges“ gesprochen, auf dem diese Menschen sicher die von ihnen ins Auge gefassten Staaten in Nord- und Westeuropa erreichen können. Im März war schließlich auch die Star-Schauspielerin Angelina Jolie im Auftrag von Grandi nach Griechenland gereist. Sie hatte damals ebenfalls mit Ministerpräsident Tsipras gesprochen und auch der Insel Lesbos einen Besuch abgestattet, um sich vor Ort über die Lage zu informieren. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den Hohen Flüchtlingskommissar der UN Filippo Grandi (r.) während einer Unterredung mit Ministerpräsident Alexis Tsipras am 24. Februar in Athen.