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Kundgebungen gegen die Regierung in Athen und Thessaloniki Tagesthema

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Kundgebungen gegen die Regierung in Athen und Thessaloniki

Etwa 8.000 Menschen haben am Mittwoch vor dem Parlament in Athen gegen die Arbeit der Regierung protestiert. Mit dem zentralen Motto wurde ein Regierungsrücktritt gefordert. Anwesend sind auch Parlamentarier der Oppositionsparteien gewesen. Eine weitere Kundgebung fand unter dem gleichen Motto in Thessaloniki statt.  

Am Mittwochabend hat in Athen vor dem Parlament am Syntagma-Platz eine Anti-Regierungskundgebung stattgefunden. An ihr haben sich etwa 8.000 Demonstranten beteiligt. Ihr Motto lautete: „Tretet zurück!“ Beobachter vergleichen die Demonstration mit der Initiative „Menoume Evropi“ – zu Deutsch: „Wir bleiben in Europa“, die es zwischen 2012 und 2015 gab. Beiden Veranstaltungen haben u. a. gemeinsam, dass sie per Facebook organisiert wurden.
Die Demonstration am Mittwoch wurde zwar nicht offiziell von Parteien der Opposition unterstützt, doch verschiedene Parlamentarier, vor allem aus den Reihen der ehemaligen Regierungsparteien ND und PASOK haben sich an der Kundgebung beteiligt. Anwesend waren auch Volksvertreter aus den Reihen der liberalen „To Potami“.


Auf Transparenten und aus Lautsprechern wurde an frühere Parolen des jetzigen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras aus dessen Zeit als Oppositionsführer erinnert. Eine der häufigsten Parolen, die skandiert wurden, war: „Go home Tsipras“. Dies wiederum war offenbar als Anspielung auf dessen einstiges „Go back Merkel“ zu verstehen. Letzteren Slogan hatte die damalige linke Oppositionspartei SYRIZA von Tsipras angesichts eines Besuches der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Frühling 2014 zum Einsatz gebracht.
Während der Kundgebung am Mittwochabend in Athen kam es zu keinen Zwischenfällen. Zwar hatte eine anarchistische Gruppierung eine Gegendemo angekündigt, diese wurde jedoch abgesagt.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist es dann allerdings dennoch zu Unruhen an der Athener Patission-Avenue gekommen. Gegen 1 Uhr hat eine Gruppe vermummter Chaoten einen Nachtbus angehalten. Die etwa 15 Passagiere mussten das Fahrzeug verlassen. Im Anschluss haben die Chaoten den Bus sowie einen O-Bus und Mullcontainer in Brand gesetzt. Gleichzeitig haben sie auch Steine und Molotow-Cocktails gegen eine vor Ort befindliche Einheit der Bereitschaftspolizei (MAT) geworfen. Es wurde weder jemand verletzt noch gab es Festnahmen. Ähnliche Zwischenfälle hatte es bereits in der Vergangenheit gegeben. Aus diesem Grund  verkehren freitags und samstags nach 21 Uhr einige Buslinien nicht mehr vor dem Athener Polytechnikum an der Patission-Avenue. Das Gebäude gilt als Hochburg der autonomen Szene.  
Eine ähnliche Kundgebung wie in Athen mit dem Motto „Tretet zurück“ gab es am Mittwoch auch in der zweitgrößten Stadt Griechenlands, Thessaloniki. Die Demonstranten haben sich vor dem Wahrzeichen der Stadt, dem weißen Turm, getroffen und die Regierung zur Amtsniederlegung aufgerufen. In diesem Zusammenhang forderten sie vor allem Reformen.
Die Organisatoren erklären, dass weitere Kundgebungen dieser Art organisiert würden. Ein Termin steht jedoch noch nicht fest.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: © Eurokinissi)

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