Das „Marfin-Verbrechen“ sei „in Vergessenheit geraten oder vertuscht worden“. Das beklagt der Vorsitzende der liberalen Partei „To Potami“ Stavros Theodorakis anlässlich des sechsten Jahrestages seit der Tragödie in einer Filiale der Marfin Bank im Athener Zentrum. Während einer Protestkundgebung gegen Spar- und Reformauflagen hatten vermummte Chaoten am 5. Mai 2010 in die Bankfiliale eine Brandbombe sowie Benzinkanister geworfen. Durch das ausgebrochene Feuer sind drei der acht Angestellten, die sich im Gebäude aufhielten, erstickt, darunter eine 32jährige schwangere Frau. Die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. Zwei Verdächtige bestreiten jeden möglichen Zusammenhang.
Scharfe Kritik wurde auch gegen die Eigentümer des Gebäudes vorgebracht: Die Sicherheitsvorkehrungen seien ungenügend gewesen, heißt es. Auf Grund der großen Menschenmenge, die damals vor dem Gebäude in der Stadiou-Straße zwischen Omonia- und Syntagmaplatz vorbeizog, gelang der Feuerwehr erst deutlich verspätet die Zufahrt zum Ort des Brandes. An dem Protest vor sechs Jahren hatten sich rund 150.000 Demonstranten beteiligt.
(Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand vor dem abgesperrten Gebäude der Bank in der Athener Stadiou Straße, wo sich vor sechs Jahren das Unglück ereignete. Hier wurden im Gedenken an die drei Opfer auch in diesem Jahr viele Blumen hinterlegt.