Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras trifft sich am heutigen Mittwoch (13.4.) in Paris mit dem französischen Staatspräsidenten Francois Hollande. Anschließend reist das Regierungsoberhaupt weiter nach Straßburg, wo er sich am Donnerstag mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz beraten wird. In Brüssel wird er schließlich eine Rede während eines Arbeitsessens der Axel-Springer-Stiftung zum Thema „Lage und Perspektiven der griechischen Wirtschaft“ halten. Beobachter meinen, dass die kurzfristig angesetzte Reise von Tsipras nach Mitteleuropa mit dem Ziel in Verbindung gebracht werden kann, die Bewertung der griechischen Wirtschaft durch die internationalen Geldgeber so bald wie möglich unter Dach und Fach zu bringen. Als Stichdatum wird bisher der 22. April genannt. An diesem Tag wird sich die Eurogruppe der EU-Finanz- bzw. Wirtschaftsminister zusammenfinden.
Der griechische Finanzminister Efklidis Tsakalotos hat in den vergangenen Monaten und Wochen immer wieder darauf bestanden, dass die Bewertung durch das Geldgeberquartett bis zum griechisch-orthodoxen Osterfest (der Ostersonntag ist am 1. Mai) abgeschlossen sein müsse. Er selber reist nach Washington, wo am Donnerstag das Frühjahrstreffen des Internationalen Währungsfonds stattfindet. Die Verzögerungen des Reformprozesses in Griechenland dürften dort eine vordergründige Rolle spielen.
In der kommenden Woche will die Regierung zwei Gesetzesnovellen ins Parlament einbringen. Sie behandeln die äußerst heiklen Änderungen in den Bereichen Sozialversicherung und Steuern. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (l.) während einer Begegnung mit dem französischen Staatspräsidenten Francois Hollande am 12. März in Paris.