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Mutmaßliche Dschihadisten in Griechenland festgenommen

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Mutmaßliche Dschihadisten in Griechenland festgenommen

Ein 29-jähriger Schwede bosnischer Herkunft und ein 20-jähriger Jemenit, die von der griechischen Polizei als mutmaßliche Dschihadisten festgenommen wurden, gaben an, lediglich als Touristen unterwegs gewesen zu sein. In dieser Eigenschaft hätten sie den Ort Peplos im Tal des Evros-Flusses nahe der griechisch-türkischen Grenze besuchen wollen. Griechischen Presseberichten zufolge dürften sie diesen Ort allerdings eher deshalb gewählt haben, weil er am nächsten am Grenzübergang Kipi liegt. Sie hätten sich bei der Überlandbusgesellschaft extra danach erkundigt, heißt es. Peplos an sich ist ein eher trostloses modernes griechisches Betondorf ohne besonderen Reiz und ohne Sehenswürdigkeiten.

Die beiden waren bereits am Donnerstag in der nordostgriechischen Hafenstadt Alexandroupolis festgenommen worden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sie hatten Messer mit 32 bzw. 23 Zentimeter langen Klingen, eine Armeeweste, den Tragriemen eines Armeegewehrs sowie mehrere Handys und Bargeld in verschiedenen Währungen bei sich. Sie sollen laut Presseinformationen legal über den Athener Flughafen eingereist sein. Die griechischen Behörden gehen offenbar davon aus, dass sie über die Türkei nach Syrien reisen wollten.

Der 29-jährige aus Bosnien stammende Schwede Mirsad Bektašević ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt: 2005 war er zusammen mit einem in Dänemark geborenen Türken nahe Sarajevo mit 18 Kilo Explosivstoffen und Materialien zum Bau eines Sprengstoffgürtels sowie einem Video, auf dem Drohungen gegen westliche Ziele aufgezeichnet waren, festgenommen worden. Bektašević alias „Maximus“ wurde deswegen 2007 in Bosnien zu 15 Jahren Haft verurteilt und 2009 nach Schweden ausgeliefert. Dort kam er nach Verbüßung eines Teils seiner Strafe 2011 auf freien Fuß. Trotz der belasteten Vergangenheit von Bektašević sollen die schwedischen Behörden die europäischen Sicherheitsdienste in Unkenntnis über dessen Reisepläne gelassen haben, hieß es in griechischen Medien.
Nach den Festnahmen in Alexandroupolis wurde die griechische Anti-Terror-Polizei eingeschaltet. Die beiden verdächtigen Männer sollen am Dienstag ihre Aussage vor dem Untersuchungsrichter machen. Die Anklage lautet auf illegalen Waffenbesitz sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. (Griechenland Zeitung / ak)

Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den Grenzübergang Kipi am Evros-Fluss. Die Aufnahme entstand auf der griechischen Seite. Von hier aus wollten die beiden Verdächtigen möglicherweise in die Türkei gelangen.

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