Die Bauern Griechenlands planen ab Mittwoch an mehr als einem Dutzend Verkehrsknotenpunkten in vielen Teilen des Landes Protestkundgebungen. Bereits am Samstag haben sie etwa 700 Traktoren bei Promachonas am Grenzübergang zu Bulgarien sowie bei Tempi in Mittelgriechenland in Warteposition gebracht. Sie protestieren gegen die von der Regierung geplanten Steuererhöhungen. Sie argumentieren damit, dass dies für die Landwirte nicht zu verkraften sei. Ob sie auch die Nationalstraßen blockieren werden, steht noch nicht fest.
Wie es heißt, wollen sie sich solidarisch gegenüber anderen Berufsgruppen verhalten, die ebenfalls vom neuen Steuergesetz negativ betroffen sind. Bereits in der vorigen Woche hatten Freiberufler, darunter Rechtsanwälte, Ingenieure und Ärzte in Athen demonstriert. Am Samstag haben die beiden Dachgewerkschaften Öffentlicher Dienst (ADEDY) und der Privatwirtschaft (GSEE) einen Protestmarsch im Athener Zentrum durchgeführt, an dem sich 4.000 Menschen beteiligt haben.
Arbeitsminister Jorgos Katroungalos hält bisher am Plan fest, das Renten- und Versicherungssystem im Land von Grund auf zu reformieren. Er sei jedoch weiterhin für Verbesserungsvorschläge offen, hieß es. Er dementierte die Auffassung, dass die Mehrzahl der Landwirte von den geplanten Steuererhöhungen betroffen sein würden. (Griechenland Zeitung/eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Freitag in der Argolis. Die Bauern führten mit ihren Landmaschinen ein Demonstration von Argos Richtung Nafplio durch. Sie brachten damit ihre Konträre Haltung gegenüber den Vorschlägen der Regierung zum Ausdruck. Es geht ihnen nicht nur um die geplanten Steuererhöhungen, sondern auch um die ins Auge gefasste Anhebung der Beiträge für die Sozialversicherung. Letztere sollen verdreifacht werden. Die Landwirte verweisen auch darauf, dass die von den Händlern gezahlten Preise noch nicht einmal die Produktionskosten decken würden. Ihr Protest sei nichts anderes als ein Kampf ums Überleben.