Der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos hat am Donnerstag und Freitag Russland einen Besuch abgestattet. Eingeladen worden ist er von der russischen Präsidialakademie für Nationalwirtschaft und öffentliche Verwaltung, von der er zum Ehrendoktor gekürt worden ist.
Mit dem Besuch des Staatspräsidenten in Moskau wurde auch das Griechisch-Russische Jahr 2016 feierlich eröffnet. In diesem Rahmen sollen 37 bilaterale Veranstaltungen durchgeführt werden, wie etwa im Bereich von Kunstausstellungen und Konzerte.
Am Freitag traf sich Pavlopoulos auch mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. In diesem Rahmen verlieh der Gast aus Griechenland seiner Meinung Ausdruck, dass der Beitrag des russischen Staates und des russischen Volkes für die Bewältigung der Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert ist, von großer Bedeutung sei.
Die guten Beziehungen zwischen Athen und Moskau sind nicht zuletzt wegen des verhängten russischen Embargos auf europäische Produkte im wirtschaftlichen Bereich zum Teil auf Eis gelegt worden. Zuvor hatte sich die griechische Regierung sehr darum bemüht, die Beziehungen zu Russland zu forcieren.
Die nächste Reise führt Pavlopoulos am kommenden Montag und Dienstag nach Deutschland. In Berlin wird er sich mit seinem deutschen Amtskollegen Joachim Gauck treffen, der ihn offiziell eingeladen hat. Zudem wird Papoulias auch eine Begegnung mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel haben. Bei den Gesprächen werden die Flüchtlingskrise sowie die Fortschritte Griechenland bei der Umsetzung von Spar- und Reformmaßnahmen eine vordergründige Rolle spielen.
Am gestrigen Donnerstag haben sich die Finanzminister der Eurozone bereits zu diesem Thema in Anwesenheit ihres griechischen Amtskollegen Efklidis Tsakalotos beraten. Es ging vor allem über die Pläne der griechischen Regierung, einschneidende Reformen in der Pensionsversicherung durchzuführen. Die EU-Partner forderten dazu weitere Details. Der Rentenreformplan sowie die Sparanstrengungen Athens wurden teilweise von deutscher, aber auch von niederländischer Seite gelobt. Man müsse jedoch weiter „debattieren“, erklärte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici. Es hieß, dass die Bewertung der von Griechenland durchgeführten Maßnahmen, wie sie mit den Geldgebern vereinbart worden sind, noch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Auch wurde gefordert, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) unbedingt im Boot bleiben müsse.
Elisa Hübel
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Minister Tsakalotos (l.) am Donnerstag in Brüssel beim Handschlag mit dem Vorsitzenden der Euro-Gruppe Jeroen Dijsselbloem. Anlass für die Begegnung war die Sitzung der Gruppe.