Das kanadische Bergbauunternehmen Eldorado Gold will seine Investitionspläne in Griechenland auf Eis legen. In einer Pressemitteilung kritisiert es eine „konfrontative Haltung“ seitens der Regierung gegenüber dem Unternehmen. Dazu zählten etwa die Annullierung von Lizenzen oder Verzögerungen bei der Ausstellung solcher. Eldorado Gold verweist darauf,
seit 2012 auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki etwa 2000 indirekte Arbeitsplätze geschaffen und 700 Millionen US-Dollar investiert zu haben.
Die Bürger sind über den Goldabbau in der Region gespaltener Meinung. Bewohner touristischer Orte in Strandnähe stellen sich entschlossen gegen die Gewinnung des Edelmetalls. Sie fürchten irreparable Umweltschäden. Die Anwohner in Bergregion sind hingegen vermehrt für den Goldabbau, der hier schon seit der Antike betrieben wird. Die Befürworter argumentieren damit, dass die Bergwerke im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise und der damit verbundenen hohen Arbeitslosigkeit (24,6%) Arbeitsplätze entstehen ließen.
Eldorado Gold ist in Griechenland vor allem im Osten der Chalkidki in den Gegenden Skouries, Olympiada – dem Geburtsort des Philosophen Aristoteles – und bei Stratoni tätig. Das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), das heute die Regierung stellt, hatte sich noch vor seiner Amtsübernahme vor einem Jahr – damals in der Rolle der Oppositionspartei – offensiv gegen den Abbau von Gold auf der Chalkidiki gestellt. Das Bergbauunternehmen hat Athen jetzt eine Frist bis Ende März gesetzt: Sollte die Regierung bis dahin die notwendigen Lizenzen ausstellen, werde man die Arbeit wieder aufnehmen. In einem Radiointerview erklärte Umweltminister Panos Skourletis am Dienstag, dass sich die Regierung nicht erpressen lasse. Man handle unter Berücksichtigung des Umweltschutzes und der Verteidigung des öffentlichen Interesses.
Elisa Hübel
Unser Foto (© Elisa Hübel) zeigt den 1200-Einwohner-Ort Stratoni, wo ein Bergwerk und eine Anreicherungsanlage ansässig sind. Eldorado Gold will hier weitere 25 Millionen Euro investieren, um überwiegend Erze wie Zink und Blei zu gewinnen.