siehe dazu auch folgenden BeitragDie Lage am Grenzübergang Idomeni zwischen Griechenland und der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien (FYROM) wird immer angespannter. Am Freitagmorgen kam es zum wiederholten Mal zu Auseinandersetzungen zwischen Migranten und der Polizei des Nachbarlandes. Erstere versuchten, ohne Genehmigung die Grenze zu passieren. Daran wurden sie von Kräften der FYROM-Polizei gehindert. Als Protest warfen die Flüchtlinge Steine auf die Beamten. Die griechische Polizei versuchte ihrerseits, die Migranten auf griechisches Territorium abzudrängen.
Hintergrund der steigenden Spannungen ist eine Entscheidung in Skopje, die vor ungefähr zwei Wochen getroffen wurde, nur noch Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak ins Land zu lassen. Entlang der Grenze wurde ein Absperrzaun errichtet. Seitdem stauen sich Migranten anderer Nationalitäten, die von den FYROM-Behörden als Wirtschaftsflüchtlinge eingestuft werden, zu Hunderten an der Grenze bei Idomeni. Noch einmal hunderte Migranten und Flüchtlinge sitzen in 25 Reisebussen im nahen Ort Polykastro fest.
Am Donnerstag hatten Migranten, die nicht über die Grenze dürfen, Flüchtlinge, die in die FYROM gelassen wurden, mit Steinen angegriffen. Über mehrere Stunden hatte zudem eine Gruppe von Marokkanern und Iranern den Grenzübergang blockiert. Auch am Mittwoch war es zu Auseinandersetzungen zwischen Migranten und der FYROM-Polizei gekommen, die Reizgas einsetzte. (Siehe dazu auch folgenden Beitrag.)
Die Atmosphäre ist besonders aufgeheizt, nachdem am Donnerstag ein junger Marokkaner beim Versuch, über die Grenze zu gelangen, einen tödlichen Stromschlag erlitten hatte. Bereits am Samstag hatte ein ebenfalls aus Marokko stammender Migrant, der sich auf dem Dach eines Bahnwaggons verstecken wollte, schwere Verbrennungen durch eine Stromleitung erlitten.
(Griechenland Zeitung / ak; Foto: © Eurokinissi)