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Kongress „Capital und Vision“ in Athen: 100 Milliarden Euro Investitionen gefordert Tagesthema

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Kongress „Capital und Vision“ in Athen: 100 Milliarden Euro Investitionen gefordert

Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche findet ein zweitägiger Kongress der Deutsch- Griechischen Industrie- und Handelskammer (DGIHK) in Athen statt. Dieser Kongress unter der Überschrift „Capital und Vision“ wird zum fünften Jahr in Folge veranstaltet. Das diesjährige Leitthema lautet: „Extrovertiertheit und griechische Wirtschaft: Die Zeit des Wiederaufbaus“. Anlässlich des Kongresses fand am Mittwochabend im Athens Ledra Hotel ein Abendessen statt.

Festredner der Veranstaltung war der stellvertretende Finanzminister Tryfon Alexiadis (siehe Foto). Eines der Ziele der Regierung sei der „Aufbau eines gerechten Steuersystems, das zum Wachstum führen soll“. Darüber hinaus sprach er sich für eine verstärkte Anwendung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in der Wirtschaft aus. Erneut brachte er den Willen zum Ausdruck, dass man Investoren ins Land holen wolle. Als ein Mittel dazu nannte er ein stabiles Steuersystem. Als kontraproduktiv bezeichnete er ständige Novellierungen. Von der Vorgängerregierung seien allein innerhalb von zweieinhalb Jahren 48 Neuregelungen im Bereich des Steuersystems verabschiedet worden. Das schrecke nicht zuletzt potentielle Investoren ab.
Das Wort ergriff außerdem der Präsident der Deutsch- Griechischen Industrie- und Handelskammer Michalis Maillis. Er forderte: „Die griechische Wirtschaft benötigt ausländische Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Euro, um endgültig die Rezession hinter sich zu lassen, damit neue Arbeitsplätze entstehen können.“ Angesichts des dritten Spar- und Reformpaketes (Memorandum III) und der Politik der Überbesteuerung, die von der Regierung verfolgt werde, erscheine dieses Ziel allerdings „unerreichbar“, so das Resümee des DGIHK-Präsidenten. Er stellte zudem die rhetorische Frage, wie denn Investoren nach Griechenland kommen sollten, wenn sogar griechische Unternehmen in Nachbarländer expandieren würden, wo ein niedrigerer Steuersatz gelte.

Der Geschäftsführer der DGIHK Athanassios Kelemis machte in seiner Rede auf Probleme in der Geschäftswelt aufmerksam. Vor allem die Kapitalverkehrskontrollen, die Ende Juni in Griechenland eingeführt wurden, würden Exporte, Investitionen und Transaktionen erschweren. Kelemis ging noch einen Schritt weiter und betonte, dass man in Hellas jetzt schon den Tag nach dem Memorandum planen müsse. Dazu sollten neue Aktivitäten in Bereichen wie Tourismus, Energie und Landwirtschaft entwickelt werden. (Griechenland Zeitung/ mp, Foto: Eurokinissi)

 

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