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In Griechenland beginnt ein Monat der Proteste Tagesthema

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In Griechenland beginnt ein Monat der Proteste

Die Proteste gegen den Sparkurs der Regierung kommen langsam in Fahrt. Mobil machen verschiedene Gruppierungen wie Schüler, Studenten und Lehrer, aber auch Seeleute und Angestellte der Athener U-Bahn sowie von Krankenhäusern. Am 12. November findet ein Generalstreik statt.

Der erste Schülerprotest seit das „Bündnis der Radikalen Linken“ (SYRIZA) Anfang des Jahres die Regierung übernommen hat, fand am heutigen Montag statt. Daran beteiligt haben sich auch Studenten und Lehrer. Durchgesetzt werden soll mit dem Protest eine bessere Finanzierung des Bildungswesens. Zu den Forderungen zählt vor allem auch die Einstellung von Lehrpersonal. So ist z. B. in Ostattika seit Beginn des Schuljahres im September lediglich ein Viertel der offenen Lehrstellen besetzt worden. Die Schüler des 3. Gymnasiums von Patras werfen der Regierung auf einem Transparent vor, dass man erst die Schulbücher und dann die Lehrer aus den Schulklassen verbannt habe. Nun, so befürchten sie, seien wohl auch die Schüler an der Reihe.

In Athen ist es im Rahmen eines Protestmarsches der Schüler in der Nähe des Parlamentes zu zwei kleineren Zwischenfällen gekommen, als Vermummte versuchten, die Fassade einer Bankfiliale und eines Geschäftes zu beschädigen. An der ansonsten friedlich verlaufenen Demo haben sich Polizeiangaben zufolge mehr als 2.000 Personen beteiligt. Zu einem Studentenprotest kommt es am kommenden Donnerstag (5. November) in Athen, Thessaloniki und anderen großen Städten des Landes.
Zeitgleich bleiben am Montag und Dienstag die Schiffe landesweit in den griechischen Häfen vor Anker. Hintergrund ist ein Streik der Panhellenischen Seemannsgewerkschaft PNO. Die Gewerkschafter haben auch die Mitarbeiter auf jenen Passagierschiffen, die Flüchtlinge von den Agäis-Inseln nach Piräus transportieren, dazu aufgerufen, sich am Ausstand zu beteiligen. Der Seemannsprotest richtet sich u. a. gegen die niedrigen Renten, sowie gegen die steigende Arbeitslosigkeit in der Zunft. Gestreikt wird in diesem Sinne auch gegen die Schwarzarbeit sowie gegen eine „permanente Verschlechterung der Arbeitsbedingungen“. Einige Medien sprechen davon, dass dieser Protest lediglich als ein Warnstreik zu verstehen sei.
Am morgigen Dienstag (3. November) führen auch die Angestellten bei der Athener U-Bahn einen Warnstreik durch. Sie werden ab 21.00 Uhr und bis Dienstende die Arbeit verweigern. In diesem Zeitraum werden in Athen keine Züge der U-Bahn (Metro) und der Elektrobahn (ISAP) verkehren. Damit wollen die Gewerkschafter u. a. auf ein Missmanagement bei den Öffentlichen Verkehrsmitteln aufmerksam machen.  

Zudem werden am Dienstag auch die Angestellten der Athener Krankenhäuser Evangelismos und Attikon demonstrieren. Damit setzen sie sich für die Einstellung von Personal, vor allem von Krankenschwestern und Ärzten ein. Wie die Sonntagszeitung „To Vima“ berichtet, beklagen die Angestellten im Evangelismos 900 unbesetzte Stellen. Vorgesehen seien jedoch lediglich 15 Neueinstellungen. Im Attikon seien von den 14 OP-Sälen nur 6 in Betrieb.
Um insgesamt die Probleme der Arbeitnehmer zu Gehör zu bringen, findet am 12. November ein Generalstreik statt. Organisiert wird er von der Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY), der Dachgewerkschaft für die Angestellten in der Privatwirtschaft (GSEE) und der kommunistischen Gewerkschaft PAME.
Elisa Hübel


Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt streikende Seeleute am Montagvormittag im Hafen von Piräus. Auch am Dienstag werden die Schiffe vor Anker bzw. fest vertäut an den Kais bleiben.

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