Ein verhaltener politischer Flirt scheint sich zwischen der sozialistischen PASOK und der liberalen Partei To Potami anzubahnen. Beim internationalen Kongress zum Thema „Fortschrittliche Lösungen für heute und morgen“, der von der ehemaligen PASOK-Ministerin und EU-Kommissarin Anna Diamantopoulou in Athen veranstaltet wurde, traten sowohl PASOK-Vorsitzende Fofi Gennimata als auch der Potami-Chef Stavros Theodorakis als Redner auf (siehe Foto; ek/Archiv). Wie die linke Tageszeitung „Efimerida ton syntakton“ festhielt, „wurde schnell klar, dass die Gemeinsamkeiten der zwei Parteien die Meinungsverschiedenheiten überwiegen.“ Obwohl sich die beiden in ihren Zielen einig seien, geben es jedoch hinsichtlich der Methoden unterschiedliche Auffassungen.
Sowohl Gennimata als auch Theodorakis bezeichneten die Regierungspolitik als eine Mischung aus „Populismus und Konservatismus“. Außerdem hoben sie die Notwendigkeit zur Mobilisierung all jener Bürger hervor, die die derzeitige Polarisierung zwischen dem regierenden Radikalen Linksbündnis SYRIZA und der konservativen Nea Dimokratia ablehnten. Die PASOK-Vorsitzende appellierte erneut an alle Kräfte des politischen Spektrums Mitte-links, einen dritten Pol zu schaffen, in dem die PASOK eine zentrale Rolle spielen würde. Theodorakis betonte seinerseits, dass er zwar einem Bündnis der progressiven Kräfte positiv gegenüberstehe, er jedoch keine Zusammenarbeit mit Parteimechanismen wünsche. „Wir sagen nein zum Motto ‚Komm zu uns ins alte Gebäude, damit wir uns den Raum teilenʻ“, so Theodorakis. (Griechenland Zeitung/ mp)