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Endspurt für die Wahl eines neuen Vorsitzenden der Konservativen Tagesthema

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Endspurt für die Wahl eines neuen Vorsitzenden der Konservativen

Der Startschuss für die Wahl eines neuen Vorsitzenden der größten Oppositionspartei Griechenlands, der konservativen Nea Dimokratia (ND), fällt am Freitagnachmittag um 18.00 Uhr. – Dann nämlich ist die Bewerbungsfrist abgelaufen.

Voraussetzung ist, dass die Interessenten mindestens 50 Unterschriften von Mitgliedern des Politischen Rates ihrer Partei vorweisen können, die damit die jeweilige Kandidatur unterstützen.
Als erster hat am Donnerstag der Interimsvorsitzende der ND Evangelos Meimarakis (s. Foto © Eurokinissi), der sich bisher über seine Ziele sehr zurückhaltend äußerte – seine Bewerbung eingereicht. Er gab eine Pressekonferenz, bei der er von der Notwendigkeit eines „Neustarts“ der ND sprach. Weiterhin hat er daran erinnert, dass er der Partei bereits seit ihrer Gründung vor 41 Jahren angehört.
Seine bisherigen Gegenkandidaten sind Kyriakos Mitsotakis (47) und der zehn Jahre jüngere Apostolos Tzitzikostas. Die beiden werden wegen ihres Alters gern als „Anti-Tsipras-Bewerber“ bezeichnet. Ministerpräsident Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) ist 41 Jahre alt. Viele glauben, dass er nicht zuletzt durch sein recht jugendliches Auftreten große Beliebtheit bei den Wählern erringen konnte.
Ungewiss ist im Moment noch, ob auch der ehemalige Gesundheitsminister Adonis Georgiadis es schaffen wird, die 50 benötigten Stimmen von Mitgliedern des Politischen Rates der ND zu erhalten. Am Donnerstag haben ihm eigenen Angaben zufolge nur noch wenige Unterschriften gefehlt.
Kursierende Gerüchte, wonach auch der EU-Kommissar für Migration, Inneres und Bürgerschaft Dimitris Avramopoulos in Betracht ziehen soll, sich für den Vorsitz der ND zu bewerben, konnten bis Freitagvormittag nicht bestätigt werden.
Der neue Vorsitzende der konservativen Partei wird von der „Basis“ aus, also von den ND-Mitgliedern im ganzen Land gewählt. Diese erwarten vom zu kürende neuen Chef der Konservativen, dass er eine klarer definierte Oppositionspolitik gegenüber der Regierung aus SYIZA und ANEL („Unabhängige Griechen“) umsetzen wird. Außerdem muss neu definiert werden, welche politische Richtung die ND konkret verfolgen will. Dabei spekuliert man nicht zuletzt auf neue Stimmen aus dem Lager der liberalen „To Potami“ bis hinein ins rechtskonservative Umfeld. Auch Wähler, die früher der ND nahestanden und bei den beiden letzten Urnengängen der faschistischen Chryssi Avgi ihre Stimme gaben, möchte man gern zurück gewinnen.
Wann genau der neue ND-Chef von der Parteibasis gekürt werden soll, steht noch nicht fest, der Termin könnte auf Ende Oktober, vielleicht aber auch erst auf Mitte November fallen.
Elisa Hübel

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