Griechenland und die internationalen Geldgeber kommen sich immer näher. Bis Montag soll eine Einigung zum neuen Spar- und Reformprogramm (Memorandum III) gefunden worden sein.
Dieses soll dann bis Donnerstag kommender Woche vom griechischen Parlament abgesegnet werden. Sollten weniger als 120 Volksvertreter der Regierungspartei SYRIZA (Bündnis der Radikalen Linken) nicht dafür stimmen, könnte es im Herbst zu einem vorverlegten Urnengang kommen: Die linke SYRIZA-„Plattform“ tut sich sehr schwer, ein neues Memorandum zu akzeptieren.
Immerhin sind sich aber die Regierung und die Geldgeber um einiges näher gekommen. Der Tageszeitung „Kathimerini“ zufolge habe man sich bereits auf 90 % der Maßnahmen, die das Memorandum beinhalten soll, geeinigt. Offene Fragen seien jedoch noch immer die Besteuerung der Landwirte, die Liberalisierung einiger Berufe und die Öffnung von Geschäften auch am Sonntag.
Besonderes Augenmerk wird auch auf die Privatisierungskasse TAIPED gelegt, die bis zu 50 Milliarden Euro an Verkäufen bzw. Verpachtungen griechischen Staatsbesitzes einbringen soll. Ministerpräsident Alexis Tsipras (SYRIZA) hat dem zwar grundsätzlich zugestimmt. Doch er möchte, dass ein großer Teil dieser Gelder der griechischen Wirtschaft und dem Wachstum der Wirtschaft zu Gute kommen.
Nach dem Absturz, den die griechische Börse nach einer einmonatigen Pause bei ihrer Wiederöffnung am Montag erlebte, ist sie am heutigen Freitag mit einem Plus von 1,05 % gestartet. Am meisten profitiert haben Bankaktien: Attica Bank (+12,50 %), Nationalbank (+8,62 %) und Piräos (+6,29 %). (Griechenland Zeitung/eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Alexis Tsipras gemeinsam mit dem ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi. Diese Aufnahme entstand am Donnerstag anlässlich der Erweiterung des Suezkanals, bei der Tsipras zugegen war.