Das Referendum „ist von sich aus ein großer Sieg“ und es gibt „keine Sieger und keine Besiegten“. Das sagte Ministerpräsident Alexis Tsipras nach dem Plebiszit vom Sonntag.
Dabei hatten 61,31 % der Urnengänger gegen „Maßnahmen, die die Geldgeber (Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds) vorgeschlagen haben“ gestimmt. Tsipras stellte fest, dass mit diesem „Nein“ (Ochi) „ein leuchtendes Kapitel der europäischen Geschichte geschrieben“ worden sei. Das griechische Volk habe bewiesen, „dass sich die Demokratie selbst unter den schwierigsten Bedingungen nicht erpressen lässt“. Weiterhin habe das Ergebnis des Referendums gezeigt: „dass ein Volk, wenn es den Glauben und ein kollektives Bewusstsein hat, die größten Schwierigkeiten aushalten und überwinden kann“.
Zudem ist sich das griechische Regierungsoberhaupt sicher, dass die Entscheidung der Wähler keinesfalls ein Bruch mit Europa darstelle. Vielmehr sei dies für ihn der Auftrag „mit einer gestärkten Verhandlungskraft eine tragfähigen Lösung zu erzielen“.
Außerdem gab Tsipras zu verstehen, dass die Frage des Verbleibs des Landes im Euro ein für alle Mal aus der Diskussion gestrichen werden müsse. „Europa“, so stellte er fest, „könne keine Einbahnstraße aus Austeritätsmaßnahmen und Sparpaketen sein“. Das Volk habe mit dem Referendum unter Beweis gestellt, dass es „das Europa der Solidarität und der Demokratie“ wolle.
Bereits am heutigen Montag, so Tsipras, werde er die Verhandlungen mit den Geldgebern wieder aufnehmen. Seine erste Priorität sei es dabei, das Bankensystem so schnell wie möglich wieder in Gang zu setzten, um die wirtschaftliche Stabilität wieder herzustellen. (Griechenland Zeitung/eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt jubelnde Menschen am Sonntagabend nach der Volksabstimmung vor dem Parlament am Athener Syntagmaplatz.