Am Freitag beginnt in Athen der X. Kongress der sozialistischen PASOK. Gewählt wird ein neuer Parteivorsitzender. Als aussichtsreichste Kandidatin gilt Fofi Gennimata, Tochter eines der PASOK-Gründungsmitglieder.
Es gibt jedoch einige Genossen, die sich für eine Auflösung der Partei und für die Neugründung eines sozialistischen Trägers einsetzen. Der bisherige Parteichef Evangelos Venizelos, der nicht mehr kandidiert, hat offiziell keine Position bezogen. Dem Vernehmen nach bevorzugt er für sein Amt einen möglichst jungen Nachfolger sowie den Wiederaufbau der PASOK. Die einstige Volkspartei, die seit ihrer Gründung im Jahr 1974 mehrfach die Regierung stellte, konnte beim Urnengang im Januar nur noch knapp 5 % der Stimmen für sich gewinnen. Einer der Gründe für das schlechte Abschneiden war die Entscheidung des früheren PASOK-Vorsitzenden und Regierungschefs Jorgos Papandreou, kurz vor dem Urnengang eine eigene Partei (Bewegung der Demokratischen Sozialisten / Kinima Dimokraton Sosialiston) zu gründen. Diese verfehlte zwar den Einzug ins Parlament, dürfte die Sozialisten unter Venizelos aber einige Stimmen gekostet haben. Jorgos Papandreou ist durch das Scheitern seiner neuen Partei nicht mehr im Parlament vertreten und hat sich weitgehend aus der Öffentlichkeit in Griechenland zurückgezogen. Sein Vater, Andres Papandreou, hatte die PASOK im Jahre 1974 unmittelbar nach dem Sturz der Militärdiktatur aus der Taufe gehoben. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt PASOK-Anhänger während einer Parteiveranstaltung am 18. Mai in Nafplio (Peloponnes), wo Fofi Gennimata als Hauptrednerin auftrat.
