Der Außenminister des Iran Mohammed Dschawad Sarif hat am Donnerstag Athen einen offiziellen Besuch abgestattet. Getroffen hat er sich mit Ministerpräsident Alexis Tsipras, Parlamentspräsidentin Zoi Konstantopoulou sowie mit seinem Amtskollegen Nikos Kotias.
Im Zentrum der Unterredungen standen politische und diplomatische Fragen und eine mögliche Kooperation im Energiesektor. Kotzias stellte fest, dass Griechenland ein Transitland für Energie nach Zentraleuropa werden möchte und dass der Iran über „hohe Qualität und Quantität an Erdgas und Erdöl verfügt“. Dabei erinnerte er auch die griechischen Reedereien, die über eine entsprechend große Flotte für den Transport von Flüssiggas und Erdöl verfügen.
Parlamentspräsidentin Zoi Konstantopoulou informierte den Gast aus dem Iran über die neuen Parlamentsausschüsse, die sie ins Leben gerufen hat und der Frage der deutschen Schulden aus der Zeit des zweiten Weltkrieges auf den Grund gehen sollen. Untersucht werde aber auch die Art und Weise, auf die Griechenland vor fünf Jahren ins Spar- und Reformdiktat (Memorandum) mit den internationalen Geldgebern gerutscht ist.
Hervorgehoben wurde während des Besuches von Mohammed Dschawad Sarif in Athen auch, dass man die bilateralen Beziehungen stärken wolle sowie den Frieden und die Stabilität im Mittleren Osten gewährleisten müsse. Weiterhin war man sich darin einig, dass man dem Terrorismus eine entschiedene Absage erteilen müsse. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Premier Tsipras (r.) im Gespräch mit Mohammed Dschawad Sarif.