Die Mitglieder einer parlamentarischen Untersuchungskommission, die erhellen soll, unter welchen Umständen es in Griechenland vor exakt fünf Jahren zu den Spar- und Reformauflagen (Memorandum) kam, stehen fest.
Die Kommission setzt sich aus 17 Parlamentariern zusammen: acht kommen aus den Reihen der linken Regierungspartei SYRIZA, vier aus der konservativen Opposition ND. Die übrigen fünf im Parlament vertretenen Parteien entsenden jeweils einen ihrer Volksvertreter in diese Kommission.
Vorsitzender ist Dimitris Vitsas (s. Foto). Gegenüber der Presse sprach der SYRIZA-Politiker am Dienstag von einer „dramatischen Realität“, in der sich Griechenland seit fünf Jahren befinde. Die Kommission wolle u. a. herausfinden, wie es zu der im Frühling 2010 eingeschlagenen Politik kam und ob Griechenland daraus Gewinn ziehen konnte. Gleichzeitig soll aufgeklärt werden, ob Interessensverflechtungen „jeglicher Art“ davon profitieren konnten.
Parlamentspräsidentin Zoi Konstantopoulou gab bekannt, dass der Fernsehsender des Parlaments „Vouli“ alle Sitzungen der Untersuchungskommission ausstrahlen wird. Schlussfolgerungen der Arbeit der Kommission werden am 6. Oktober erwartet; eine zeitliche Verlängerung ist aber nicht ausgeschlossen.
Unterdessen warnen Mitglieder der beiden früheren Regierungsparteien ND und PASOK bereits vor einem dritten Memorandum – das dieses Mal allerdings von den jetzigen Regierungsparteien SYRIZA und ANEL verabschiedet würde.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: © Eurokinissi)