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4.500 Neueinstellungen in Griechenlands Gesundheitswesen

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4.500 Neueinstellungen in Griechenlands Gesundheitswesen

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras ist fest entschlossen, das Gesundheitssystem zu reformieren. Am Donnerstag hat er demonstrativ dem Gesundheitsministerium in Athen einen offiziellen Besuch abgestattet.

In einer Ansprache sprach er von einem „extrem schlechten Klima“, das sich in den vergangenen vier Jahren herausgebildet habe. Bereits vor Ausbruch der Krise sei das griechische Gesundheitssystem auffallend schlecht gewesen, was zu einem europäischen Land nicht passe. „Diese Realität wollen wir verändern“, resümierte er. Dafür habe er einen „Plan“ und eine „Vision“, so der Regierungschef. Nötig für die Umsetzungen seien aber „die Anstrengungen aller“. In seiner Rede beleuchtete Tsipras u. a., dass jeder vierte Bürger des Landes keine Krankenversicherung habe. In Zahlen ausgedrückt sind das etwa 2,5 Millionen Menschen. In diesem Zusammenhang versprach der Ministerpräsident, dass das öffentliche Gesundheitssystem für alle frei zugänglich sein werde: „für Versicherte wie auch für Un-Versicherte“. Weiterhin gab er bekannt, dass 4.500 neue Mitarbeiter im griechischen Gesundheitswesen eingestellt würden. Vorrang haben werden die Besetzungen freier Planstellen in der Ägäis, Thrakien, Westmakedonien und Thesprotia. Auch Krankenhäuser zur Krebsbehandlung und psychiatrische Kliniken sollen personell verstärkt werden. Zudem will die Regierung die inländische Pharmaindustrie unterstützen. Komplett abgeschafft werden wird das „5-Euro-Ticket“, wenn man ein staatliches Krankenhaus in Anspruch nehmen will. Tsipras versicherte, dass er mit seinem Kabinett entschieden gegen „Betrug“ und „Skandale“ im Bereich der Gesundheit ankämpfen werde. Dadurch erhofft sich die Links-rechts-Regierung eine Einsparung von bis zu 10 % des Budgets für den Gesundheitsbereich. 

Die größte Oppositionspartei Nea Dimokratia monierte, dass viele dieser von Tsipras angekündigten Maßnahmen bereits von der Vorgängerregierung in die Wege geleitet worden seien. Ähnlich äußerte sich auch die sozialistische PASOK – beide Parteien regierten bis zu den Wahlen am 25. Januar in einer Koalition das Land. (Griechenland Zeitung / eh)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt das Krankenhaus Alexandra in Athen.

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