Mehrheitlich beunruhigt reagierte die griechische Presse auf die Ankündigung des neuen Finanzministers Jannis Varoufakis (r.) am Freitag auf einen Besuch des Eurogruppen-Chefs Jeroen Dijsselbloem, dass Athen nicht mehr mit der Troika zusammenarbeiten werde.
Dabei handelt es sich um die Kontrolleure des griechischen Spar- und Reformprogramms, die aus Vertretern der Kreditgeber Griechenlands – der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) – besteht. Nach den Varoufakis-Äußerungen titelte die Tages- und Wochenpresse: „Die Eurozone sagt Nein zum Tsipras-Plan (Kathimerini), „SYRIZA: Die rote Figur auf dem Schachbrett Europas“ (Ta Nea), „Konfrontation gleich zu Beginn“ (Ethnos), die SYRIZA-nahen Zeitungen „Efimerida ton Syntakton“ und „Avgi“ schwammen gegen den Strom: „Ja zu Europa ohne Troika“ hieß es bei der einen bzw. „Keinen Schritt zurück“ bei der anderen. Die populistische Kontra-News meinte gar: „Alexis tötete die Troika: Wir sind im Krieg – Wir werden siegen, weil das Recht auf unserer Seite ist“.
Offensichtlich um die Wogen zu glätten, betonte der griechische Premier Alexis Tsipras vom Radikalen Linksbündnis SYRIZA gegenüber der Agentur Bloomberg in einem Interview am Samstag: „Meine Verpflichtung ist es, das klare Votum des griechischen Volkes für ein Ende der Sparpolitik und eine Rückkehr zu einem Wachstumsprogramm zu respektieren. In keinem Fall beinhaltet sie die Nichterfüllung unserer Kreditverpflichtungen gegenüber der EZB und dem IWF.“ Darüber hinaus erklärte Tsipras, dass niemand die Absicht habe, auf Konfrontation zu gehen. Von Seiten der Regierung habe nie die Absicht bestanden, in der Schuldenfrage einseitig vorzugehen. Finanzminister Varoufakis ist unterdessen am Samstag (31.1.) früher als geplant nach Paris gereist, um sich dort u. a. mit seinem Amtskollegen zu treffen. (Griechenland Zeitung/rs; Foto: eurokinissi)