In den Neujahresbotschaften der Politiker in Griechenland dominierten der bereits begonnene Wahlkampf sowie das Thema der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Staatspräsident Karolos Papoulias (s. Foto), dessen Amtszeit im März endet, brachte zudem seine tiefe Trauer über das Schiffsunglück der „Norman Atlantic“ am 28. Dezember zum Ausdruck. Er bedankte sich bei allen, die sich an den Bergungsarbeiten beteiligt haben. Was die Politiker des Landes betrifft, so bat er um „Konsens und Verständigung“. Die Nationale Einheit sei Papoulias zufolge die Voraussetzung für Glück und Erfolg. Die Präsenz Griechenlands „im harten Kern der Europäischen Union“ sei „nicht verhandelbar“.
Ministerpräsident Antonis Samaras (Nea Dimokratia) wandte den Blick vor allem auf die bevorstehenden Parlamentswahlen am 25. Januar. Er werde alles daran setzen, dass die Schwierigkeiten ein für alle Mal überwunden werden. Das Land sei bereits auf Wachstumskurs. Das würden die Menschen schon bald auch im persönlichen Bereich zu spüren bekommen.
Der stellvertretende Regierungschef Evangelos Venizelos (PASOK) brachte in seiner Neujahrsbotschaft die Hoffnung zum Ausdruck, dass das Jahr 2015 ein „sicheres und stabiles“ Jahr für Griechenland werde und dass alle Ungerechtigkeiten überwunden werden.
Zu Wort meldete sich auch Oppositionsführer Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA): „Das Jahr 2015 kommt wie es kommen soll. Die Demokratie kehrt in das Land zurück, wo sie geboren wurde“, sagte der Linkspolitiker. Die Regierung Samaras werde unweigerlich abtreten müssen. „Lügen, Verängstigungen, Autoritarismus und Betrug“ werde damit ein Ende gesetzt. Das neue Jahr, so stellte er weiterhin fest, werde „das Jahr des Umsturzes und der Würde“ sein: „Das Jahr Griechenlands“.
Ähnliche Worte sandte auch der Vorsitzende der „Unabhängigen Griechen“ (ANEL) Panos Kammenos. Er sprach „vom letzten Tag eines schlechten Jahres für die griechischen Familien“. Der Vorsitzende der Demokratischen Linken (DIMAR) Fotos Kouvelis wünschte, dass sich die Bürger Griechenlands wieder aufrichten. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)