Die rechtspopulistische Partei „Unabhängige Griechen“ (ANEL) will geschlossen gegen die Wahl einen neuen Staatspräsidenten im Februar votieren, um auf diese Weise vorverlegte Parlamentswahlen zu provozieren. Das wurde am Wochenende während des zweiten Kongresses der Partei im Stadion des Friedens und der Freundschaft in der Nähe von Piräus beschlossen.
Der ANEL-Vorsitzende Panos Kammenos (s. Foto) erklärte zudem, dass seine Partei im Falle von Parlamentswahlen mit dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) kooperieren werde, um auf diesem Wege eine „Regierung der nationalen Rettung“ zu bilden. Beide Parteien haben sich als Hauptziel eine Beendigung der Zusammenarbeit mit den Internationalen Geldgebern aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds („Troika“) gestellt.
Weiterhin setzte sich Kammenos für eine „Verbindung zwischen dem Orthodoxen Glauben und dem Griechentum“ ein. Er stellte fest, dass er ein Ende der Zusammenarbeit mit dem „Europa der Deutschen“ wünsche. Deutschland verhalte sich seiner Ansicht nach „wie ein Besatzer und nicht wie ein Verbündeter“.
Viel lieber, so der Rechtspopulist, seien ihm „die gleichgläubigen orthodoxen Russen mit ihrem Präsidenten Putin“. Außerdem setzte er sich für eine Zusammenarbeit mit China ein. Umfragen zufolge liegt ANEL derzeit bei knapp über 3 Prozent, wodurch gerade noch ein Einzug ins Parlament gewährleistet wäre. Bei den letzten Wahlen im Juni 2012 hatte diese Partei 7,51 % der Stimmen erhalten, was 20 Sitzen in der Volksvertretung entsprach.
Anwesend beim Kongress war auch SYRIZA-Funktionär Dimitris Vitsas. Er sprach vom „Bedürfnis, sich über wichtige Themen, die das Land betreffen, zu verständigen“. Seiner Ansicht nach müssten „Parlamentswahlen so schnell wie möglich“ stattfinden.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)