Der ehemalige Verteidigungsminister Griechenlands von der sozialistischen PASOK, Jannos Papantoniou (s. Foto; eurokinissi), und seine Ehefrau Stavroula Kourakou konnten nur knapp einem Gefängnisaufenthalt entgehen. Sie hatten es in ihrer Vermögenserklärung für das Jahr 2009 verabsäumt, Bankeinlagen von Kourakou in Höhe von zwei Millionen Euro zu berücksichtigen.
Ein Gericht hat nun am Dienstag über das Ehepaar eine vierjährige Haftstrafe auf Bewährung verhängt, bis der Fall in zweiter Instanz verhandelt wird. Darüber hinaus müssen beide eine Geldstrafe in Höhe von jeweils 10.000 Euro zahlen. Den Gang hinter Gittern können sich Papantoniou und Kourakou jedoch ersparen: Sie können die Strafe mit 10 Euro pro Tag freikaufen. Am kommenden Donnerstag wird ein weiteres Verfahren stattfinden, das die möglicherweise unvollständige Vermögenserklärung des Ehepaars für das Jahr 2008 betrifft.
Unvollständige Vermögenserklärungen galten vor fünf Jahren noch als ein zivilrechtliches Vergehen. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise und dem Versuch, die in Griechenland virulente Steuerhinterziehung zu bekämpfen, wird ein derartiger Tatbestand seit 2010 als ein strafrechtliches Vergehen angesehen.
Offiziell hat das Ehepaar angegeben, dass die zwei Millionen Euro vom früheren Ehemann von Kourakou stammen. Diese Gelder habe er für deren gemeinsame Kinder hinterlegt. Der Fall ist im Zuge der Untersuchungen der sogenannten „Lagarde-Liste“ ins Rollen gekommen. Diese Liste beinhaltet die Namen von etwa 2.000 griechischen Kontoinhabern der Bank HSBC in der Schweiz. (Griechenland Zeitung / eh)