Am Mittwochabend wird sich der griechische Finanzminister Gikas Chardouvelis im Rahmen eines internationalen Kongresses mit seinem deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble in Berlin treffen. Im Vordergrund der Begegnung steht die Rückkehr der Inspektoren der Troika (Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds) nach Athen – voraussichtlich am 4. November.
Weiterhin werden sich die beiden Finanzminister über die Möglichkeit einer vorbeugenden Unterstützung für Athen ab dem kommenden Jahr beraten.
Die griechische Zweiparteienregierung aus Konservativen (ND) und Sozialisten (PASOK) erhofft sich, dass die Troika von ihrer Forderung abrückt, dass künftig per Gesetz Massenentlassungen in Griechenland möglich sein sollen. Im Gegenzug zeigt sich die Regierung in Athen dazu bereit, das Gesetz bezüglich des Gewerkschaftsrechtes weiter zu verändern. Dies betrifft auch Privilegien, die Gewerkschafter in der Vergangenheit genossen haben. Eine entsprechende Gesetzesnovelle wird noch in dieser Woche im Parlament besprochen.
Ministerpräsident Antonis Samaras hat die Absicht, das Ergebnis des Risikomanagements (Stresstest) der griechischen Banken, das am Wochenende veröffentlicht worden ist, als Trumpfkarte bei den Verhandlungen mit der Troika zu nutzen. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass Griechenland „Schritt für Schritt und auf einer stabilen Basis aus der Krise kommt“. (Griechenland Zeitung / eh)