Griechenland / Athen. Die Partei der Ökologen/Grünen kündigte am
gestrigen Dienstag ihre prinzipielle Bereitschaft an, nach den
kommenden Parlamentswahlen mit einer der beiden großen Parteien zu
koalieren. Dafür muss die Partei zuerst die 3-Prozent-Sperrklausel
überschreiten. Umfragen zufolge liegt das im Bereich des Möglichen.
Michalis Tremopoulos, Spitzenkandidat der Ökologen/Grünen für die
Europawahl, sprach von einer „Kultur der Kooperation“ in seiner
Partei.
ei. Außerdem kündigte er die Kandidatur des irischen Musikers
Ross Daly an, der in seiner Wahlheimat Irakleio auf Kreta seit
vielen Jahrzehnten einen Workshop für Musik betreibt. Daly ist
besonders auf Kreta, wo er als „kretischer Ire“ gilt, sehr populär,
trotzdem kämpft sein Workshop „Labyrinth“ ums finanzielle
Überleben. Obwohl Daly in Kulturkreisen als Erhalter traditioneller
Musik geehrt wird, kam sein Lebenswerk noch nicht in den Genuss der
bei vergleichbaren Projekten üppig gewährten staatlichen Förderung.
Tremopoulos betonte, dass die Kandidatur Dalys auch ein Signal „der
Solidarität aktiver Bürger mit dem kulturellen Engagement eines
Einzelnen“ sei. Daly bedankte sich in seiner Stellungnahme für „die
Ehre, die mir mit der Aufnahme in die Wahlliste zu teil wird“.
Gegenüber der Griechenland Zeitung fügte er hinzu, dass er die
Gelegenheit nutzen wolle, „die bewusste Bewahrung der Umwelt mit
der Bedeutung eines künstlerisch und kulturell geprägten Gewissens
zu vereinen.“ (Griechenland Zeitung / af, wa)