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Europäische Minister beraten in Griechenland über Migrationsfragen Tagesthema

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Europäische Minister beraten in Griechenland über Migrationsfragen
Die Migrationsproblematik dominiert heute und morgen die Politik in Griechenland. In Athen findet ein Treffen der Justiz- und Innenminister Europas zum Thema Einwanderung statt. In der Ägäis sucht man unterdessen noch immer nach 10 Flüchtlingen – darunter auch Kinder – deren Boot bereits am Montag gesunken ist.  Am Donnerstag und Freitag findet im Athener Zappion-Palais ein Treffen der Justiz- und Innenminister Europas statt. Hauptgesprächsthema sind die Probleme der Immigration für Europa.
er Immigration für Europa. Damit es zu keinen Zwischenfällen kommt, sind etwa 2.000 Ordnungshüter, darunter auch Mitglieder der griechischen Antiterroreinheit im Einsatz. Die Hauptstadt wird u.a. auch aus Polizeihubschraubern überwacht. Mehrere zentrale Verkehrsadern sind für die Fahrzeuge gesperrt. Der Nationalgarten, in dem das Zappion-Palais liegt, ist für Spaziergänger nicht zugänglich.

Vier Millionen-Euro für Festnahmen ausgesetzt
Außer mit dem Schutz der angereisten Minister sind die Ordnungshüter damit beschäftigt weitere potentielle 240 Ziele, die von Terroristen angegriffen werden könnten, zu bewachen. Auch das Hotel, in dem die Delegation aus Europa untergebracht wird, steht unter strengem Polizeischutz.
Anfang des Jahres hat Athen die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Kurz darauf ist der zu einer sechsmal lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilte Terrorist Christodoulos Xiros aus einem Hafturlaub entflohen. Per Video-Botschaft hat er in dieser Woche mit Anschlägen gegen Politiker, Journalisten und Persönlichkeiten aus dem Unternehmerbereich gedroht. Nach Ansicht der griechischen Polizei könnte es das Ziel der Terroristen sein, einen möglichst symbolträchtigen Anschlag durchzuführen, um das Land zu destabilisieren. Vor dem Hintergrund der EU-Ratspräsidentschaft tragen die griechischen Ordnungshüter nun eine besonders große Verantwortung, da in den kommenden Monaten zahlreiche hochrangige Delegationen aus dem Ausland erwartet werden.
Um auf die Spuren von Extremisten wie Xiros zu kommen, hat die Regierung am Mittwoch ein „Kopfgeld“ von insgesamt 4 Millionen Euro ausgesetzt. Zudem führen die Antiterrorspezialisten seit Dienstag Hausdurchsuchungen in Athen sowie Thessaloniki durch. Mehrere Personen wurden bereits verhaftet, Beweismaterial wurde sichergestellt.

Die jüngste Flüchtlingstragödie in der Ägäis
Was die aus den anderen EU-Staaten angereisten Minister betrifft, so werden sie sich heute und morgen in Athen mit dem Thema Immigration und Migration in Europa befassen. Für Griechenland und die anderen europäische Mittelmeerländer, wie Italien oder Spanien, ist es besonders wichtig, dass die EU Maßnahmen zur Bekämpfung der illegalen Immigration beschließt.
Bei dem Versuch, über das Mittelmeer auf europäischen Boden zu gelangen, kommen pro Jahr hunderte Flüchtlinge ums Leben. Ein jüngstes Beispiel dafür ist ein Bootsunglück, dass sich am Montag in der Ostägäis in griechischen Hoheitsgewässern zwischen der kleinasiatischen Küste und der Insel Leros ereignet hat. Zwei Minderjährige im Alter von 5 und 11 Jahren sowie zwei Frauen konnten nur noch tot geborgen werden. Zwölf weitere Personen werden noch immer vermisst. Es handelt sich um neun Kinder und drei Frauen. Für Sie besteht praktisch so gut wie keine Hoffnung mehr auf Rettung. Das Unglück ereignete sich, nachdem die griechische Küstenwache das manövrierunfähige Boot mit den Flüchtlingen vor der Insel Farmakonisi ins Schlepptau genommen hatte. Bei schlechten Wetterbedingungen – es gab bis zu zwei Meter  hohe Wellen – stürzten zwei der Insassen ins Meer. Als die anderen Insassen versuchten, die beiden zu retten, kenterte das Boot.

Aufklärung über Unglücksursachen angemahnt
Am Dienstag ist eine Delegation der Vereinten Nationen für Flüchtlingsfragen auf der Insel Leros eingetroffen, wo die Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien, untergebracht worden waren. Sie haben die Flüchtlinge und Beamte der Küstenwache über den Hergang des Unglücks befragt. Die überlebenden Immigranten erklärten, dass das Schiff der Küstenwache, das ihr Boot im Schlepptau hatte, mit viel zu hoher Geschwindigkeit in Richtung der türkischen Küste gefahren sei. Sie hätten um Hilfe gerufen, da sich überwiegend Kinder an Bord befanden, was aber überhört worden sei. Nach Angaben der Küstenwache sei das Boot nicht Richtung Türkei sondern in Richtung der griechischen Insel Farmakonissi geschleppt worden, der Unglücksfall sei durch einen Brand an einer der beiden Maschinen des Schiffes der Küstenwache begünstigt worden.
Die Überlebenden Flüchtlinge wurden heute nach Athen gebracht. Sie erhielten für Griechenland vorerst eine sechsmonatige Aufenthaltsgenehmigung und befinden sich in der Obhut von Menschenschutzorganisationen und des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Flüchtlinge. Letztere forderte die griechischen Behörden dazu auf, die genauen Umstände des Unglücks aufzuklären.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi) 

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