Zu einem offiziellen Besuch hat sich am vergangenen Freitag der
Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz nach
Griechenland begeben. Auf der Insel Skiathos hat er an einer
Erinnerungsveranstaltung an Dimitris Tsatsos teilgenommen. Der 2010
verstorbene Rechtswissenschaftler hatte u.a. in Heidelberg studiert
und war Mitglied des Europäischen Parlaments.
ts. Von der
Sporaden-Insel aus hat Schulz Griechenland-Kritiker dazu
aufgerufen, das Mittelmeerland nicht weiter als ein Land „zweiter
Klasse" zu behandeln. Er hob hervor, dass Griechenland ein
gleichberechtigtes Mitglied der Europäischen Union sei. Nur in
guter Zusammenarbeit könne man weiter vorankommen, sagte er.
Anwesend bei der Gedenkveranstaltung war auch der griechische
Außenminister und gleichzeitig stellvertretende Regierungschef
Evangelos Venizelos. Er bezeichnete Schulz als das „progressivste
Gesicht Deutschlands, das nach Europa gerichtet ist". Weiterhin
stellte Venizelos fest, dass die „institutionelle
Gleichberechtigung der Länder in Europa durch die derzeitige Krise
beeinträchtigt sei: „Einige leihen und andere leihen aus, einige
diktieren und andere gehorchen", sagte der PASOK-Politiker. Aus
diesem Grund sei es ein Ziel seiner Regierung, die
Selbstständigkeit zurückzugewinnen.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi. Unsere Aufnahme zeigt Schulz während der Veranstaltung auf Skiathos, unten links: Venizelos.)