Der deutsche Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger
Günter Grass hat in einem Interview die Regierung Merkel und ihre
Europapolitik stark kritisiert und gleichzeitig Griechenland
verteidigt. Er stellte fest: „Ich finde es beschämend und es wirft
uns in eine Haltung zurück, die als deutsche Arroganz ausgelegt
wird, wenn die Bundesrepublik als hochverschuldetes Land andere
Länder zwingt, einen rigorosen Sparkurs zu fahren.“ Zudem
verteidigte er Griechenland mit den Worten: „Das ist ein
Kaputtsparen für Länder wie Griechenland. Die kommen nicht mehr auf
die Beine.“ Weiterhin sagte er, dass auch Deutschland von
Korruption betroffen sei.
Diese reiche „vom Bankenwesen bis hin zu
Sport“. Der 85-jährige erklärte außerdem: „Eine kluge Politik, wie
sie ein Willy Brandt in weit schwierigeren Zeiten hat praktizieren
müssen, hätte es verstanden, das zu vermeiden.“ Grass trat 1982 der
SPD bei und unterstützte die Partei auch häufig in Wahlkämpfen. Das
komplette Interview wird am kommenden Sonntag, dem 5. Mai, um 13.00
Uhr im Fernsehsender Phoenix ausgestrahlt. (Griechenland Zeitung /
eh)